Verdächtiger nach Anschlägen in Dresden gefasst

Mutmaßlicher Bombenleger soll 2015 eine Rede bei "Pegida" gehalten haben

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Kurz vor den Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit kam es in Dresden zu Anschlägen gegen eine Moschee und ein Kongresszentrum. Heute Morgen hat die Polizei in Dresden einen Verdächtigen festgenommen. DNA-Spuren haben laut Ermittler zu dem 29-Jährigen geführt, der laut Medienberichten 2015 als Redner bei "Pegida" aufgetreten sein soll.

Schon früh hatten die Behörden den Verdacht geäußert, die Anschläge in der Hauptstadt der "Pegida"-Bewegung stünden im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten und seien fremdenfeindlich motiviert (Anschläge in Dresden gegen Moschee und Kongresszentrum). Das kurzzeitig ein Fake-Bekennerschreiben kursierte und den Verdacht auf die linke Szene lenken wollte (Bekennerschreiben zu Anschlägen in Dresden?), konnte an der Meinung der Behörden offenbar nichts ändern. Heute nun wurde ein 29-Jähriger festgenommen.

Nicht nur DNA-Spuren, sondern ebenso bei einer Razzia aufgefundene Gegenstände, die zur Herstellung von Spreng- und Brandvorrichtungen genutzt werden können, sollen den Verdächtigen belasten. Dies teilte das Operative Abwehrzentrum gegenüber der Sächsischen Zeitung sowie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden gegenüber dem MDR mit. Neben den beiden Anschlägen stehe der Mann im Verdacht, auch eine Sprengstoffattrappe platziert zu haben, so die Generalstaatsanwaltschaft.

Über die Festnahme hatte zuerst die "Bild" berichtet. Demnach sei der mutmaßliche Bombenleger im Sommer 2015 auf einer Pegida-Veranstaltung als Redner aufgetreten und habe gegen "kriminelle Ausländer" und "faule Afrikaner" gehetzt. Bisher gab es dafür keine offizielle Bestätigung, allerdings kursiert weiteres Bildmaterial über den Auftritt des Verdächtigen. Zudem meldete ebenso Tag24, dass der Verdächtige "Pegida"-Redner gewesen sein soll.