Patentantrag: iPhone soll auf Displayschäden reagieren

Ein "Crack Detection System" erfasst Beschädigungen des Displays frühzeitig, führt Apple in einem Patentantrag aus. Das iPhone könne den Nutzer informieren und Daten zur Analyse an Apple übermitteln – sowie bestimmte Funktionen deaktivieren.

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iPhone mit defektem Display

Risse im iPhone-Display – ein der gängigsten Beschädigungen.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat sich mit einer Technik beschäftigt, die Beschädigungen im Display von Mobilgeräten wie dem iPhone erfasst. Das “Crack Detection System” könne den Nutzer schon frühzeitig etwa über Haarrisse informieren sowie zusätzliche Daten über den Schaden sammeln und diese an Apple übermitteln, wie das Unternehmen in einem am Donnerstag veröffentlichten Patentantrag ausführt.

Die übermittelten Daten würden einen ausführlichere Analyse der Display-Beschädigungen ermöglichen und zur Produktverbesserung beitragen, betont Apple. Gewöhnlich sei der Hersteller nämlich nicht in der Lage festzustellen, welche “Abfolge von Ereignissen” zu Rissen im Bildschirm oder gar einem zerbrochenen Display geführt hat. Mit derartigen Daten könne man “typische Sturz-Szenarien” erfassen und bestimmte Funktionen entwickeln, die Wahrscheinlichkeit vermindern, dass Risse in der Glasabdeckung des Displays entstehen.

Sensoren sollen Risse im Display erfassen.

(Bild: Apple-Patentantrag)

Dem Antrag zufolge könnte das Sprung-Erkennungs-System beispielsweise den Touch-Sensor heranziehen, um defekte Elemente zu ermitteln – oder auf eigene Sensoren setzen: Piezoelektronische Sensoren könnten Risse durch das Messen von Vibrationen erfassen, die durch die Glasabdeckung des Displays geschickt werden, so Apple. Über eine spezielle Bedienoberfläche könne der Nutzer den Ort des Schadens auf dem Display markieren, um die von den Sensoren erfassten Daten zu bestätigen.

Ein zusätzliches “Schock-Erkennungs-System” soll zudem einen etwaigen Aufprall des Gerätes erfassen und sofort ermitteln, ob der Sturz zu einem beschädigten Display führt. Mit dieser Technik sei es außerdem möglich, in Reaktion auf ein gesprungenes Display bestimmte “Gerätefunktion zu deaktivieren”, um “zusätzliche Beschädigungen zu vermeiden”, merkt Apple an. Dies soll zugleich verhindern, dass die Sensoren des “Crack Detection Systems” nach einer Beschädigung fehlerhafte Daten erfassen.

Der nun vom US-Patent- und Markenamt veröffentlichte Antrag wurde von Apple schon im August 2015 eingereicht. Patentanträge des Konzerns nehmen nur selten konkrete Funktionen und Produktdetails vorweg. Risse und Sprünge im Display dürften zu den häufigsten iPhone-Schäden zählen. Apple repariert diese zum Pauschalbetrag – beim iPhone 7 kostet dies (ohne Zusatzversicherung) zum Beispiel 135 Euro, beim größeren Plus-Modell werden 155 Euro fällig. (lbe)