Einstiegshilfe

Volvo: Neuer Basisdiesel für S90/V90

Der Basisdiesel im V70 leistete je nach Baujahr zwischen 109 und 120 PS und war nur etwas für Menschen, die größere Leistungsreserven für unnötig hielten. Der neue Einstiegsdiesel im Volvo V90 leistet 150 PS. Damit dürfte er besser gerüstet sein

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Von
  • Martin Franz

Ganz so weit wie beim Vorgänger geht Volvo dieses mal nicht runter. Dessen Basisdiesel leistete je nach Baujahr zwischen 109 und 120 PS und war nur etwas für Menschen, die größere Leistungsreserven für unnötig hielten. Der neue Einstiegsdiesel im Volvo V90 leistet 150 PS. Damit dürfte der große Wagen deutlich besser für alle Aufgaben gerüstet sein.

Minimale Unterschiede

Die Maschine ist aus anderen Volvo-Modellen schon bekannt. Die Werksangaben unterscheiden sich für die Modellen mit Front- und Allradantrieb minimal. Der Ladedruck ist im Allradmodell etwas höher, die Verdichtung ein wenig niedriger. Die maximale Leistung liegt erst bei 4250/min an, beim Fronttriebler schon bei 3750/min. Unterschiede gibt es auch beim Drehmoment. Der Allradler, der nur mit einer Achtgang-Automatik angeboten wird, bietet zwischen 1500 und 2500/min 350 Nm an. Zwischen 1250 und 3400/min sind es stets mindestens 300 Nm. Mit Frontantrieb, den es wahlweise mit Sechsgang-Schalt- oder Automatikgetriebe gibt: 320 Nm zwischen 1750 und 3500/min. Der Kombi ist in beiden Varianten zu haben, die Limousine nur mit Frontantrieb.

Die versprochenen Fahrleistungen liegen eng beieinander: Volvo nennt eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h, die Beschleunigung im Standardsprint liegt bei rund zehn Sekunden. Mit Frontantrieb liegt der Verbrauch im NEFZ bei 4,4 (Limousine), 4,5 (Kombi) und 4,9 Litern (Kombi mit Allrad).

Nur ein Speicherkat

Bei der Abgasnachbehandlung geht Volvo den preiswerteren der derzeit üblichen zwei Wege, um die Stickoxide zu minimieren. Statt eines aufwendigen SCR-Kats mit AdBlue-Einspritzung gibt es nur einen NOx-Kat. Damit kann man auf dem Prüfstand die Grenzwerte problemlos einhalten. Tests auf der Straße zeigen aber bei einigen Autos, dass mit dieser Art der Nachbehandlung die realen Werte oftmals höher sind. BMW und Mercedes betreiben in dieser Klasse einen höheren Aufwand: Beide setzen auf eine Kombination aus NOx- und SCR-Kat. Damit dürften auch die Werte im RDE etwas weniger dreckig sein.

Selbstbewusste Preise

Der S90 D3 kostet mindestens 41.500 Euro, der Kombi ist damit ab 42.950 Euro zu haben. Für die empfehlenswerte Automatik sind weitere 2250 Euro fällig. Im V90 D3 mit Allradantrieb ist diese serienmäßig, was den hohen Aufpreis von 4750 Euro gegenüber dem Kombi mit Frontantrieb und Schaltgetriebe ein wenig relativiert. Zum Vergleich: Ein Mercedes E 200d mit Automatik kostet als Limousine 45.565 Euro, als Kombi 47.713 Euro. Ob BMW in dieser Leistungsklasse noch ein Angebot macht, wird sich zeigen. Nach dem eher zurückhaltenden Interesse am bisherigen BMW 518d rechnen wir nicht damit. Der kurz vor der Ablösung stehende Audi A6 wird mit einem 150-PS-Diesel mit Schaltgetriebe als Kombi ab 43.350 Euro angeboten. Bei ihm dürften derzeit die Chancen auf günstige Konditionen am höchsten sein.

(mfz)