Donald und der Regime Change von innen

Bild: DoD

Real Game of Thrones

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Nachdem seine Rede vor dem Kongress gezeigt hatte, dass König Donald auch "Staatsmann" kann, waren die Zustimmungswerte im Königreich stark gestiegen, mehr als zwei Drittel der Untertanen fanden nun, dass Donalds Politik in die richtige Richtung geht. Weil aber staatsmännische Reden meist ebenso moderat und pathetisch wie nichtssagend sind, ist die konkrete Richtung von Donalds Politik nach wie vor unklar, von der Finanzierung seiner Vorhaben ganz zu schweigen.

Dass er eine weitere fast 10-prozentige Steigerung der astronomischen Militärausgaben ankündigte wurde sowohl bei den Meistern der Intelligence wie auch bei der Gilde der Waffenschmiede befriedigt zur Kenntnis genommen. Ebenso wie Donalds Ansage, dass er künftig nur noch Kriege führen wird, die auch gewonnen werden.

Tatsächlich hatte das exzeptionalistische Königreich trotz seiner astronomischen Militärausgaben seit langem keinen Krieg mehr gewonnen, der letzte große Sieg war gefeiert worden, als Ronald I. einst die karibische Insel Grenada mit mehr bewaffneten Soldaten stürmen ließ, als dort Menschen lebten. Seitdem hatten er und seine Nachfolger zwar zahlreiche Länder angegriffen, am Liebsten mit ihren Flugdrachen-Geschwadern, die von oben einfach Bomben abwarfen, doch außer Blutbädern und Zerstörung hatten diese Kriege nur Chaos angerichtet. Da die Herolde und Lautsprecher dabei stets "eingebettet" waren, wurde über dieses Chaos in der Heimat aber kaum berichtet, sodass man irgendwann abziehen, den Sieg erklären und das Thema einfach ausblenden konnte.

So hatte W. im Irak "Mission Accomplished" erklärt und Hillary die Beseitigung des Königs Gaddafi von Libyen mit "Wir kamen, wir sahen, er starb, hahaha" gefeiert, doch herrschte seit diesen "Siegen" in diesen Ländern schlimmeres Chaos als je zuvor. In Irak und Syrien hatte sich das Kalifat ISIS breitgemacht und in der libyschen Hauptstadt regierte die terroristische Wickelmützen-Miliz "Al Qaida", die einst als Todfeind des exzeptionalistischen Königreichs annonciert wurde, weil sie die Teppichmesser des Schreckens ausgesandt und mit ihrer Magie zwei Türme angegriffen und drei zu Fall gebracht haben soll. Das magische Ereignis, das nach dem Anführer der Bande auch das "Osama-Wunder" genannt wurde, hatte mittlerweile im Königreich zur Herausbildung einer neuen Glaubensgemeinschaft geführt, die C.O.F.F. (Church Of Free Fall) genannt wurde.

Dass einige Seher diese Terrorbande schon damals "Al CIAda" nannten und sie für ein Werkzeug des dunklen Ordens der Meister der Intelligence hielten, schien sich später zu bestätigen, als sie nunmehr unter dem Namen "Al Nusra" an der Seite des Königreichs und der Nato gegen König Assad von Syrien eingesetzt wurde. Diese Kämpfe dauern noch an, Donalds Kriegsminister Mattis, den man "Mad Dog" nannte, hat jetzt erste Pläne verlautbaren lassen, wie das Wickelmützen-Kalifat beseitigt werden soll. Zudem hat er verfügt, dass die Meister ihre Geld- und Waffenlieferungen an die "moderate Rebellen" genannten Terroristen einzustellen.