Telefone des Grauens

Neben der Spur

Weil man ein Telefon nicht einfach ein Telefon sein lassen kann, nimmt die Zahl seiner Erweiterungen von Tag zu Tag zu. Nicht alle sind sinnvoll

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Kommt der Mann zum Doktor mit verbrannten Ohren, fragt der Doktor: "Was ist denn mit Ihnen passiert?" Sagt der Mann: "Beim Bügeln hat es geklingelt und ich habe das Telefon mit dem Bügeleisen verwechselt."

Darauf der Doktor: "Und wieso haben Sie beide Ohren verbrannt?" Und er: "Ich musste doch wegen der Verletzung gleich noch ihre Praxis anrufen."

Haha. Nicht lustig, Aber irgendwie kommt einem die Schote in der Erinnerung, nicht weil man dieses Bügeleisen auf der SXSW gesehen hat. Eher weil man inzwischen diverse Verbesserungen und vielleicht auch ein paar Verschlechterungen des Smartphones an sich auf den Markt kommen sieht, die irritieren können. Damit meine ich nicht unbedingt das von Samsung angeblich schon in Produktion gegangene Smartphone, das wie ein Gebetbuch aussehen soll. Kennt man aus Westwood, und ist vielleicht auch ein guter Ansatz für ein Samsung Phone, das Beten gleich in die Benutzung einzubauen ... bevor das Teil dann wieder explodiert.

Sony hat derweil ein Patent angemeldet, das es Telefonen ermöglichen soll, einander zu laden. "Ey, hasse mal nen Akku" also in die Produktreife gebracht. Weil wir alle mehr miteinander teilen sollten und Handybattieren immer ein wenig zu knapp bemessen sind. Sozusagen Starthilfe ohne Kabelklemme, denn das soll angeblich durch bloßes Nebeneinanderhalten gehen.

Dürfte dann vielleicht solche Szenarien erzeugen wie neulich auf der Autobahn, wo der gute Freund Völker von seinem Sohn angehalten wurde, "sehr knapp" neben einem Flixbus her zu fahren, weil das WLAN des Reiseunternehmers gerade einen schönen Downloadstream zuließ. Wir warten auf Ausreden wie: Ich konnte heute nicht zur Schule kommen, weil jemand auf dem Weg mein ganzes Handy weggeladen hat, ohne dass ich es gemerkt habe.

Nun ja.

Ähnlich ratlos macht ja auch der aufplöppbare Joystick, der angeblich ganz ohne Stecker für das Smartphone funktionieren soll. Weil man ja immer schon mit einem Controller in Warzenform durch die Straßen laufen wollte.

Da ist es dann fast schon wieder beruhigend, dass auch andere Gerätschaften mit immer neuen Features aufwarten, an die man zuerst nicht gedacht hätte. So wie Google Home, das jetzt einfach mal ungefragt Werbung für "Beauty and the Beast" abspielt. Wo man doch dachte, man entkommt der Dauerbeballerung mit solch einem Heimsystem.

Vermutlich kann man an Google Home auch bald Joysticks andocken und mit deren Hilfe und einem externen Bildschirm das "Beauty and the Beast" Game bis Level 5 spielen. Dann geht Home leider der Saft aus ... es sei denn, ein zweites Home kommt zufällig in der Nähe vorbei ...