Arbeitslosengeld Q oder: Von der Leyens Idee neu aufgewärmt

Kosmetik und neue Namen

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Vom Arbeitsamt zur Bundesagentur für Arbeit

Vor vierzehn Jahren wurde die Restrukturierung und der Umbau der Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitsamt) in die Bundesagentur für Arbeit vorgenommen. Gesetzliche Basis hierfür war das Dritte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vom 23. Dezember 2003, auch als Hartz III bekannt.

Vorausgegangen war dem Gesetz eine lange und umfassende Kritik an der Bundesanstalt für Arbeit sowie dessen regionalen Vertretungen, gemeinhin als Arbeitsämter bekannt. Neben diversen Umstrukturierungen galt es, dem "Arbeitsamt" einen neuen Anstrich zu geben, weshalb die Namenskorrektur auch mit der Umbenennung der Hilfeempfänger in Kunden einherging. Der neue Name, so hieß es seitens Florian Gersters, solle deutlich machen, dass man auf Distanz zu Obrigkeitsstaat und Sozialfürsorge gehe.

Sprecher der Arbeitsagentur beeilten sich später zu betonen, dass es der Wunsch des Gesetzgebers gewesen sei, den Namen zu verändern, insbesondere als harsche Kritik an den durch die Veränderung entstandenen Kosten laut wurde.

Zwar wurden einige Kosten als durchaus verständlich angesehen, z.B. das neue Farbleitsystem, doch die reine "Kosmetik" schlug ebenfalls mit hohen Summen zu Buche - es galt neue Firmenschilder und Broschüren, Dokumente usw. herzustellen, zusätzlich wurde das "neue" Logo zum Zankapfel, war es doch das alte Logo, nur mit der Umkehrung der Farbgebung. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank Weise, hatte jedoch warme Worte dafür, wieso auch eine solche Umkehrung der Farben bereits mehr als nur Kosmetik sei:

Das neue Logo erhalten nur reformierte Arbeitsagenturen mit Kundenzentren. Bevor sie den neuen Titel 'Agentur für Arbeit' mitsamt des neuen Logos tragen dürfen, wird überprüft, ob in den Agenturen die Arbeitsweise und Einstellung besteht, die wir uns wünschen. Es geht um das gesamte Erscheinungsbild.

(Stern)

Deshalb seien die 30.000 Euro, die in die Entwicklung des neuen Logos flossen, auch gut angelegt gewesen, hieß es. Kritiker rügten die Nähe zum Stoppschild.

Das alte und das neue Logo

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