US-Wahlkampf-Leaks: Neue Spur?

Screenshot eines Interviews des holländischen Mediums NOS mit Assange vom 09.08.2016

Ein privater Ermittler im Mordfall Seth Rich behauptet Verbindungen zwischen dem DNC-Mitarbeiter und WikiLeaks. Update

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Russische Hacker sollen WikiLeaks im vergangenen Jahr mitten im US-Wahlkampf 44.053 Emails und 17.761 Attachments des Democratic National Committee (DNC) zugespielt haben. US-Geheimdienste seien mit "höchstem Vertrauen" zur Schlussfolgerung gekommen, dass Russland in den Wahlkampf eingegriffen habe, um Clinton zu schaden. Die Weitergabe der Dokumente der Demokraten sei Teil dieser Strategie gewesen, berichtete die New York Times Anfang Dezember 2016. Damals war Obama noch im Amt. Im November war Trump gewählt worden.

Die Zeitung erfuhr von einem nicht genannten hochrangigen Obama-Regierungsmitarbeiter, dass man nun "hohes Vertrauen" in die Erkenntnis setze, dass die Russen das DNC gehackt hätten wie auch die nationale Organisation der republikanischen Partei (RNC). Auffallend sei aber, dass von den Republikanern keine Dokumente an die Öffentlichkeit gespielt wurden.

Aktuell, so stellen es die konservativen US-Medien Fox News und Drudgereport heraus, bestätige sich eine andere Sicht auf die Urheberschaft der Veröffentlichung der DNC-Mails. Auch hier spielt viel Mysteriöses mit hinein und die Vertrauensfrage müssen die Leser selbst beantworten. Handfestes gibt es allerdings nur in Form von Ankündigungen.

"Handfeste Beweise" auf einem Laptop

Der Privatdetektiv Rod Wheeler, laut Fox früher bei der Mordkommission in Washington tätig, also ein Mann mit professioneller Erfahrung, äußert in der Fox-Story den Verdacht, dass sich auf dem Laptop von Seth Rich "handfeste Beweise" fänden, die bestätigen, dass ein Mann namens Seth Rich vor seinem Tod mit WikiLeaks in Kontakt stand.

Dies würde Annahmen bestätigen, dass nichts gehackt wurde, sondern die DNC-Dokumente über eine Person mit Zugang zu den Mails an WikiLeaks weitergegeben wurden. Dort wurden sie ab 22. Juli veröffentlicht, was die Partei kurz vom Nominierungsparteitags "unter Druck setzte", wie die Zeit damals berichtete. Bekannt wurde dadurch u.a., mit welch harten Bandagen das Clinton-Lager gegen deren Parteikonkurrenten Sanders vorging.

Der besagte Seth Rich war Mitarbeiter des DNC. Als Betätigung wird "Voter Expansion Data Director" genannt, gut möglich, dass er dadurch auch Zugang zu den Mails hatte. Rich wurde am 10.Juli 2016 in Washington erschossen. Die Umstände sind noch ungeklärt.

Ein ungeklärter tödlicher Überfall

Der 27-Jährige sei am frühen Sonntag gegen halb fünf Uhr morgens von Unbekannten durch mehrere Schüsse getötet worden, als er im Washingtoner Viertel Bloomingdale nach Hause ging, berichtete ein lokales Medium. Seine Mutter wird damit zitiert, dass den zwei Schüssen ein Kampf vorausging. Er verstarb im Krankenhaus.

Gestohlen wurde nichts, weder Geldbörse, Kreditkarte oder seine Uhr. Die Polizei teilte der Mutter zunächst mit, dass ihr Sohn Opfer eines versuchten Raubüberfalls geworden sei. Später hieß es vonseiten der Polizei, dass es keinen unmittelbaren Hinweis darauf gebe, dass Raub ein Motiv des Angriffs abgab, dass aber diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden könne.