Messungen: Zu viel CO2 bei zwei Diesel-Modellen

Bei amtlichen Messungen von Autos mit Dieselmotor ist bei zwei Modellen ein zu hoher CO2-Ausstoß entdeckt worden. Das geht aus einem am Dienstag (27. Juni 2017) vorgestellten Bericht der Untersuchungskommission des Bundesverkehrsministeriums hervor

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Opel Zafira

(Bild: Opel)

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  • dpa

Der Opel Zafira steht im Abgas-Skandal nicht zum ersten Mal im Fokus.

(Bild: Opel)

Bei amtlichen Messungen von Autos mit Dieselmotor ist bei zwei Modellen ein zu hoher CO2-Ausstoß entdeckt worden. Das geht aus einem am Dienstag (27. Juni 2017) vorgestellten Bericht der Untersuchungskommission des Bundesverkehrsministeriums hervor, die nach dem Abgasskandal bei Volkswagen eingesetzt wurde.

Bei einem inzwischen in dieser Form nicht mehr produzierten Opel Zafira mit 1,6-Liter-Motor lagen die Emissionen höher als die zulässige Toleranzschwelle von vier Prozent über dem genehmigten Wert. Die Maschine selbst wird bis heute verbaut. Opel sei vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zu einer Umrüstung aufgefordert worden. Als zweites Modell überschritt ein nicht mehr produziertes Modell eines Smart Fortwo die Schwelle. Für eine gesicherte Bewertung seien aber noch weitere Messungen an anderen Fahrzeugen des Typs nötig. Insgesamt wurde der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) bei 19 Fahrzeugen bewertet, die von deutschen Herstellern stammen oder als Typ hierzulande genehmigt wurden. Bei den anderen Modellen wurde nichts beanstandet. Für weitere zehn Autos ausländischer Marken oder mit Typgenehmigung im Ausland laufen demnach noch Prüfungen.

Das Ministerium hatte die gesonderte Untersuchung im Mai 2016 angekündigt, nachdem rund 30 Wagen verschiedener Marken auch bei CO2-Messungen auffällig waren. Bei den Messungen ging es ursprünglich in erster Linie um den Stickoxid-Ausstoß (NOx). Wegen überhöhter NOx-Werte hat das KBA bereits einen verpflichtenden Rückruf für 2,4 Millionen Diesel von Volkswagen angeordnet, bei dem eine illegale Nutzung der Prüfstandserkennung entfernt werden muss. Für weitere 630.000 Fahrzeuge mehrerer deutscher Marken haben die Hersteller „freiwillige“ Umrüstungen zugesagt. Bei ihnen bestehen Zweifel, ob Abschaltungen der Abgasreinigung zulässig sind.

Der CO2-Ausstoß hängt direkt mit dem Spritverbrauch zusammen. Er fließt in die Berechnung der Kfz-Steuer ein. Anders als bei NOx gibt es bezogen auf das einzelne Fahrzeug keine CO2-Grenzwerte. Um generell mehr Transparenz bei Abgaswerten zu schaffen, plant Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine neue Test-Einrichtung. Dafür soll noch in diesem Jahr ein „Deutsches Institut für Verbrauchs- und Emissionsmessungen“ als Verein gegründet werden. Es soll auf einer festen Strecke Messungen im realen Straßenbetrieb vornehmen und die Ergebnisse auf einem Internet-Portal veröffentlichen. In einem Beirat sollen unter anderem Kommunen, Verbraucherverbände, gesellschaftliche Organisationen und das Bundesumweltministerium beteiligt werden. Finanziert werden soll das Institut laut einer Vereinbarung von den deutschen Autoherstellern. Vorgesehen ist ein Budget von zwei Millionen Euro pro Jahr. (mfz)