EU-Kommissar Oettinger regt Gutscheine zur digitalen Weiterbildung an

Bildung solle Ängste nehmen und "eine Gegenbewegung zu Populismus, Protektionismus und Nationalismus" initiieren, sagte EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger.

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EU-Kommissar Oettinger regt Gutscheine zur digitalen Weiterbildung an

(Bild: dpa / Julien Warnand)

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"Digitalisierung, Automatisierung und Globalisierung lassen sich nicht aufhalten, wohl aber gestalten. Daher muss es uns gelingen, die Trends für möglichst alle Menschen begreifbar zu machen und sie in diesen Dingen weiterzubilden", sagte EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger in einem Interview mit dem Magazin DUB Unternehmer. Vor diesem Hintergrund fordert er Bildungsgutscheine für alle und Investitionen in Höhe von 500 Milliarden Euro in die digitale Infrastruktur. Der vormalige Digitalkommissar Oettinger ist seit Oktober 2016 für den EU-Haushalt zuständig.

Bildung solle Ängste nehmen und "eine Gegenbewegung zu Populismus, Protektionismus und Nationalismus" initiieren, sagte Oettinger weiter. "Diese leben ja von der Angst vor Veränderung durch Automation, Digitalisierung, Globalisierung." Zurzeit sähen noch viel zu wenige Tarifverträge Zeit zur digitalen Weiterbildung vor. Die 500 Milliarden Euro sollen in Glasfasernetze und 5G-Technik gesteckt werden, damit die EU gegenüber den USA und Asien wettbewerbsfähig bleibe.

Zum bedingungslosen Grundeinkommen sagte Oettinger: "Die im Zuge einer solchen Einführung jährlich anstehenden Verhandlungen, ob man das Grundeinkommen nun um drei, um fünf oder um zehn Prozent aufstocken sollte, würde den Staat in zunehmenden Maße finanziell handlungsunfähig machen." Zudem würden der zweitältesten Bevölkerung der Welt Motivationsanreize fehlen. Es bestünde die Gefahr, dass der Innovationsmotor gelähmt werde. (anw)