Alpa zeigt Spezialkamera 12 FPS add|metric

Alpa entwickelt mit der Alpa 12 FPS add|metric eine Spezialkamera für die digitale Photogrammetrie. Die Kamera ist für den Einsatz aus der Hand optimiert. Alle Achsen der Kamera-Objektiv-Einheit sind fixiert, um Verwindungen zu verhindern.

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Photogrammetrische Spezialkamera Alpa 12 FPS addmetric

(Bild: Alpa)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle
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Der Schweizer Kamerahersteller Alpa hat gemeinsam mit Partnern die Spezialkamera Alpa 12 FPS add|metric entwickelt, die sich derzeit in der Erprobungsphase befindet. Sie ist extra für die Photogrammetrie, also die Vermessung von Objekten mit Hilfe von Licht, konzipiert.

Das Prinzip der Photogrammetrie wurde ursprünglich zumeist in der Fernerkundung (Remote Sensing) per Vogelperspektive angewendet, heute gibt es auch die Nahbereichsphotogrammetrie. Hier nimmt man vom zu vermessenden Objekt möglichst viele Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven auf, um alle Details des Objekts zu erfassen. Danach werden die Aufnahmen nach markanten Merkmalen abgesucht, um die Form des Objekts in 3D zu berechnen.

Kameras speziell für photogrammetrische Anwendungen sind heute kaum noch am Markt zu finden. Handelsübliche Digitalkameras sind für die bildmäßige Fotografie optimiert. Dabei wurden Toleranzen beim Abstand zwischen Objektivauflage und Sensorebene (Auflagemaß) im Rahmen der Digitalisierung der Fotografie gegenüber analogen Zeiten zwar deutlich verringert, jedoch wird für die Photogrammetrie ein absolut stabiler Aufbau ohne die geringsten Verschiebungen und Verwindungen sowohl auf der X- und Y- wie auch auf der Z-Achse benötigt.

Will man standardmäßig verfügbare Digitalkameras für photogrammetrische Aufgaben einsetzen, muss man hier mit hohem Aufwand nachbessern. Bei jedem Kamerawechsel steht diese Arbeit dann wieder am Anfang. Auch bei modularen Mittelformatkameras sind die Produktzyklen für Objektive und Rückteile vergleichsweise kurz. Daraus resultiert, dass auch der für die Photogrammetrie benötigte hochstabile Kamerakörper bei jeder Veränderung neu entwickelt und produziert werden muss, was eine rentable Fertigung bislang weitgehend ausschloss.

Abhilfe für dieses Problem schafft die additive Fertigung (3D-Druck), die jedoch ein Umdenken bei der Konstruktion der Bauteile erfordert. Der Druck hat dabei den beachtlichen Vorteil, dass schon der erste angefertigte Prototyp genau so produziert wird wie die spätere Kleinserie. Zudem sind Konstruktionsänderungen aufgrund geänderter Serienteile vergleichsweise schnell zu realisieren.

Auch die Alpa 12 FPS add|metric wird im additiven Verfahren gefertigt. Die Basis bildet die Alpa 12 FPS, die mit einem Schlitzverschluss ausgestattet ist und über die Steuerlogik einen im Objektiv verbauten Zentralverschluss ansteuern kann. Über einen per Lasersintering aus glaskugel-verstärktem Material hergestellten Rahmen wird sichergestellt, dass die gesamte metrische Kamera in allen Dimensionen stabil, verdrehungs- und verwindungsfrei ist. Der Rahmen ähnelt von der Form her in Ansätzen jenen Käfigen, wie sie bei digitalen Videokameras zu Einsatz kommen, ist laut Hersteller jedoch deutlich stabiler als diese. Die Fokus-Einstellung des Objektivs ist demnach so sicher fixiert, dass eine Defokussierung auch unter Schwerkrafteinfluss nicht möglich ist.

Die Alpa 12 FPS add|metric ist sowohl aus der Hand als auch von einem Stativ nutzbar. Derzeit wird sie mit einem 40-mm-Rodenstock-Objektiv (etwa 28 mm KB-Äquivalent) eingesetzt, weitere Optiken sind auf Anfrage verfügbar. Die Kamera kann mit Rückteilen bis 100 MP betrieben werden. Auch achromatische Rückteile sind einsetzbar.

Alpa produziert die Alpa 12 FPS add|metric nur auf Anfrage. (msi)