Abgasbetrug: Dobrindt bestellt Daimler-Führung ein
Nach dem Bekanntwerden der Ermittlungen wegen möglichen Diesel-Abgas-Betrugs bei Daimler hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Verantwortliche des Autobauers einbestellt. Die Vertreter seien für den Nachmittag in die Untersuchungskommission zur Aufarbeitung geladen worden
- dpa
Nach dem Bekanntwerden der Ermittlungen wegen möglichen Diesel-Abgas-Betrugs bei Daimler hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Verantwortliche des Autoherstellers einbestellt. Die Vertreter seien für den Nachmittag in die Untersuchungskommission zur Aufarbeitung geladen worden, sagte Dobrindt heute Mittag (13. Juli 17) in Rosenheim.
Sein Ministerium in Berlin bestätigte die Planung einer Sondersitzung, um den Vorwürfen nachzugehen. „Wir werden sehen, was da herauskommt“, meinte Dobrindt. Im übrigen liefen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen – und es sei damit zu rechnen, „dass irgendwann etwas herauskommt“.
Die Behörden haben im Fall Daimler zwei konkrete Beschuldigte im Blick – und zudem weitere bisher unbekannte. In diesem Punkt bestätigte die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag einen Bericht von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR. Die Medien meldeten unter Berufung auf Unterlagen der Justiz, dass Daimler tiefer in die Abgas-Affäre bei Diesel-Fahrzeugen verstrickt sein soll als bislang bekannt. Bei mehr als einer Million Fahrzeuge könnten demzufolge Motoren eingebaut sein, bei denen Abgasmessungen manipuliert wurden.
Die Kommission war nach dem Abgasbetrug durch Volkswagen eingesetzt worden und hatte auch auffällige Abgaswerte bei anderen Herstellern entdeckt. Zuletzt war für Audi ein Pflicht-Rückruf angeordnet worden. (fpi)