China und Russland: Gemeinsames Flottenmanöver in der Ostsee

(Bild: Marine der Volksrepublik China. Foto (aus dem Jahr 2000): Jiang / gemein )

Chinesische Marineschiffe erstmalig für ein Flottenmanöver auf Besuch in der Ostsee

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Das dürfte eine Premiere sein. Das englischsprachige, in Dänemark erstellte Nachrichtenportal The Local berichtet, dass am gestrigen Mittwoch chinesische Kriegsschiffe durch dänische Gewässer eskortiert worden seien. Diese sind offensichtlich auf dem Weg Richtung östliche Ostsee, um dort ein gemeinsames Manöver mit russischen Verbänden abzuhalten.

Die Ostsee ist ein internationales Meer, das nur durch dänische Hoheitsgewässer zugänglich ist. Die Kopenhagener Konvention aus dem Jahre 1857 regelt die freie Durchfahrt für alle Militär- und Handelsschiffe durch den Öresund, jenen engen Meeresarm, der die dänische Insel Seeland von der Skandinavischen Halbinsel trennt.

Laut The Local besteht der chinesische Flottenverband aus einem Zerstörer, einem Versorgungsschiff und einer Fregatte. Die dänischen Behörden seien im Vorfeld von der Durchfahrt informiert worden. Das gemeinsame Manöver trage den Titel "Frieden 2017".

Die britische Zeitung The Telegraph zitiert einen chinesischen Militärexperten, wonach das bevorstehende Manöver in der Ostsee auf die NATO ziele und eine Antwort auf gemeinsame Übungen der US-Marine mit indischen und japanischen Verbänden im Indischen Ozean sei, die gegen China gerichtet gewesen seien.

Nach einem Bericht des regierungsnahen russischen Nachrichtenportals Sputnik News soll das Manöver am 24. Juli beginnen. Bei dem chinesischen Zerstörer handele es sich um einen fortgeschrittenen Lenkwaffen-Zerstörer. Sputnik gibt an anderer Stelle Äußerungen eines russischen Militärexperten wieder, wonach es sich bei der Flottenübung um eine Antwort auf den Druck handele, der auf die beiden Großmächte ausgeübt werde und einen Keil zwischen sie treiben solle. Das Manöver stelle eine Unterstützung für Russland in Zeiten eines angespannten Verhältnisses mit dem Westen dar.