Quecksilber-Konvention tritt in Kraft

Methylquecksilber. Bild: Bernd Schröder

Minamata-Übereinkommen soll weltweiten Quecksilber-Ausstoß begrenzen

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Seit 5000 Jahren durchwühlt der Mensch die Erdkruste, um an ihre Reichtümer zu gelangen. Viele dieser Reichtümer treten mit einem Anhängsel zutage: Quecksilber. In seiner Betriebsamkeit hat der Mensch den natürlichen Quecksilber-Kreislauf durcheinander gebracht: heutige anthropogene Emissionen in die Atmosphäre liegen bei geschätzten 2000 Tonnen pro Jahr, verglichen mit 80-600 Tonnen aus geogenen Prozessen.

Mehr als die Hälfte der Neuemissionen in die Atmosphäre gehen auf das Konto der Verbrennung fossiler Energieträger. Andere wichtige Quellen sind Verfahren der Metallurgie, Zementherstellung und Müllverbrennung. Natürliche Quecksilber-Einträge stammen aus der Verwitterung quecksilberhaltiger Gesteine, Vulkanausbrüchen, geothermaler Aktivität oder Waldbränden.

Globaler Quecksilber-Kreislauf. Die jährlichen Gesamtemissionen von Quecksilber werden auf 8000-10000 Tonnen geschätzt. Der weltweite menschengemachte Beitrag an den Neuemissionen liegt bei rund 2000 Tonnen pro Jahr. Mehr als die Hälfte der Neuemissionen in die Atmosphäre gehen auf das Konto der Verbrennung fossiler Energieträger. Quelle: UNEP Global Mercury Assessment 2013

Die daraus resultierende Anreicherung von Quecksilber in der Umwelt ist umfangreich dokumentiert. Der Zeitraum bis zur Rückkehr des emittierten Schwermetalls in immobilisierende Sedimente wird mit einer Größenordnung von 2000-3000 Jahren angenommen. Seine Anreicherung in der Umwelt ist damit das historische Erbe geschichtlich zurückliegender Emissionen, die bis in unsere Zeit fortdauern, beipielsweise über die fortgesetzte Wiedermobilisierung bereits abgeschiedener Mengen.

Auch heute noch fällt Quecksilber in beträchtlichem Umfang neu an, wie etwa in der Verbrennung von fossilen Energieträgern. Oder es wird in technologischen Prozessen eingesetzt, aus denen es entweichen kann, zum Beispiel in der industriellen und handwerklichen Goldförderung, in der Metallurgie, in Verfahren der chemischen Industrie wie der Chlor-Alkali-Elektrolyse nach dem Amalgamverfahren, der Herstellung von Vinylchlorid-Monomeren für die PVC-Produktion sowie in der Produktion von Polyurethanen. Außerdem gibt es eine Reihe wichtiger Anwendungen von Quecksilber, etwa in Leuchtmitteln, Batterien und in der Schalt-, Mess- und Regeltechnik.