Mission erfolgreich: Körper unterworfen

Hürdenläuferin Pamela Dutkiewicz bei den Olympischen Spielen in Rio. Bild: Mfb222/CC BY-SA-4.0

Was haben Leichtathletik und Feminismus miteinander zu tun?

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Die junge Hürdenläuferin Pamela Dutkiewicz wurde vor Kurzem dafür gefeiert, dass sie über den Leistungsdruck in der Leichtathletikwelt geschrieben hat. Beispielsweise wurde ihr bereits im März verfasster Artikel "Der Kampf mit meinem Körper" unlängst auf Zeit Online aufgegriffen (Sie fühlte sich zu fett). Dort wird daraus eine Geschichte über den Umgang von Frauen mit Übergewicht.

Frauenbilder in den Medien

Erinnern wir uns an die Diskussion über Frauenbilder in den Medien, beispielsweise in der Werbung. Berühmt geworden ist Doves "Self Esteem"-Kampagne, mit der Frauen dazu ermutigt werden sollten, ihren Körper zu akzeptieren (hier ein Beispiel für Mädchen). Das Modelabel Lane Bryant bewarb unter der Überschrift "#ImNoAngel" erotische Unterwäsche für Frauen mit Rundungen.

Nike Women thematisierte mit "Better for it" die Neigung mancher Frauen, sich permanent mit anderen zu vergleichen. Und auch Slipeinlagen können feministisch sein, wenn Always mit "#LikeAGirl" positive Frauenbilder darstellt.

Feminismus oder Konsumkultur?

Es geht dabei vordergründig um Emanzipation - der Funktion von Werbung nach aber natürlich ums Konsumieren von Produkten, die zu einem besonders schönen, attraktiven und/oder reinen Körper führen sollen. Ob man so den traditionellerweise hohen Stellenwert des Äußeren für Frauen überwinden kann, darf bezweifelt werden. Dann bräuchte ja schließlich auch niemand mehr die beworbenen Mode-, Sport- und Beauty-Produkte zu kaufen.

Auf die Spitze getrieben hat dieses "Femvertising" kein Geringerer als der Modepapst Karl Lagerfeld. Dieser ließ die Top-Models für die Frühjahr-Winter-Kollektion 2015 von Chanel in einem gespielten Protestzug feministische Slogans skandieren (oder wurde doch nur eine Aufzeichnung abgespielt?). Auf die Frage, ob er Feminist sei, würde er vielleicht antworten: Im Frühjahr/Sommer 2015 schon. Es hat sich mit Sicherheit in barer Münze ausgezahlt.