Knoten im Telefon

Neben der Spur

So wie E-Paper springt das faltbare Mobile Phone schon ein wenig länger durch die Ankündigungsschleife. Das hat seine Gründe

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Jetzt aber wirklich. Doch. Das faltbare Telefon kommt. Oder auch nicht. Aber irgendwann doch. Das ist nämlich so: Jemand hat beim Südkoreanischen Patentamt eine Eingabe von Samsung für ein Galaxy-artiges Handy gefunden. Das heißt, eigentlich ist es ja nicht faltbar, es ist kann in der Mitte zusammengebogen werden. So klappt man es quasi stufenlos zusammen.

Also wieder nichts. Der Markt mag einfach keinen wirklich faltbaren Hörknochen auf den Markt bringen. Es ist zum Haare knicken und zusammenfalten. Dabei haben wir uns das so schön vorgestellt. Man knüllt morgens sein Telefon in die Tasche oder – wenn man ein wenig ordentlicher als Zeitgenosse ist – faltet es ordentlich zum Origami-Phone und hat einen Kranich in der Aktenmappe, den man dann im Büro zu seinem schon als Flieger gefalteten Fax stellt. Hübsch.

Aber nein, auf und zu. Das ist alles, was einem angeboten wird. Keine Falzung, kein ordentliches Zusammenfalten wie damals bei richtigen Briefen auf Papier, nichts. Vermutlich deshalb, weil es technisch gar nicht so einfach ist, ein flexibles Display zu bauen, das man sorgsam auf Briefmarkengröße zusammengefaltet auf den Durchmessen eines Bierkastens bringen kann. Selbst wenn es ginge, dann wüssten wir ja nicht einmal mehr, wie das genau gehen soll: Briefmarken kennen die wenigsten von uns noch aus ihrem täglichen Leben. Und ein ganzer Bierkasten ist seit unserem Umstieg auf Craft-Bier eigentlich unbezahlbar geworden. Aber davon abgesehen sähe so ein faltbares Gerät, wenn es denn die Faltkanten verzeihen würde, nach ein paarmal nicht besonders gut aus.

Wir wissen wie ein Stück Papier zusammengeknüllt in unserer Tasche nach einer Arbeitswoche aussieht. Das will man seinem Smartphone nicht antun. Und nichts peinlicher als ein versehentliches Hineinschnäuzen in das Prachtstück, weil man im Dunklen eines Kinos leider nicht das Papiertaschentuch erwischt hat.

Da wäre es wichtig, dass der Formfaktor sich klar von einem Tissue entfernte. Oder wir laufen in eine Menge an Schwierigkeiten hinein, deren Auswirkungen eher aus der peinlich ekeligen Ecke kämen.

Nein, ich bleibe dann schon beim klassischen Smartphone in der Form einer halben Tafel Schokolade. Da kann ich im Kino immer noch herzhaft und aus Versehen hineinbeissen. aber dabei bleibt es dann auch, und niemand wickelt aus Versehen sein Mittagessen in meine Kommunikationsapparatur. Oder es klingelt vor dem Spülen merkwürdig aus der Kloschüssel. Manche Entwicklungen von Samsung sind einfach nicht nötig, wenn ich mir das genauer überlege.