Zerstörte Lebensfreude

Foto: Hijabis4ever / CC BY-SA 3.0

Unverschleiert: Mit einer Fotogruppe bei Facebook soll vor einer Ausbreitung des Scharia-Islams in Europa gewarnt werden

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Es führt kein Weg mehr an ihnen vorbei. In der Werbung hielten sie Einzug, in der Modewelt, bei politischen Kampagnen dürfen sie nicht fehlen, als Sportlerin deswegen - und zwar nur deswegen - gefeiert, sogar als Puppe kommen sie in die heimischen Kinderzimmer: verschleierte Frauen und Mädchen.

Unter dem Schlagwort "neue Vielfalt" wurden sie als Zeichen der Toleranz und der Selbstbestimmung etabliert. Der Schleier ist das "Neue" an dieser Vielfalt. Damit ist dann das Thema "muslimische Frau" abgefeiert. Doch Überraschung: Auch Musliminnen wachsen keine Tücher auf dem Kopf - sondern Haare.

Frauen aus allen Schichten und jeden Alters

Das beweisen die vielen Fotos aus den verschiedensten, heute streng islamischen Ländern, bzw. der Türkei, die aktuell in Lichtgeschwindigkeit islamisiert wird, die in der Facebook-Gruppe "Before Sharia spoiled everything" (Bevor die Scharia alles verdarb, Gruppengründer Emrah Erken bevorzugt allerdings die Übersetzung: "Bevor die Scharia die Lebensfreude wegnahm") zur Schau gestellt werden.

Darauf sind berühmte Frauen zu sehen, aber auch "ganz normale" Frauen, Bäuerinnen, Arbeiterinnen, Lehrerinnen mit ihren Schulklassen, feiernde Frauen, Schwimmerinnen, Frauen aus allen Schichten und jeden Alters; darunter viele private Fotos, die von den Mitgliedern hochgeladen wurden.

Darauf zu sehen sind indes nicht nur Frauen, sondern es sind Hochzeitsbilder der eigenen Eltern oder Großeltern, Aufnahmen von Schulklassen, tanzenden Paaren, etc.. Der Fokus liegt allerdings auf unverschleierten Frauen. Die Fotos verdeutlichen, dass die dortigen heute streng muslimischen Gesellschaften noch vor einigen Jahrzehnten von westlichen kaum zu unterscheiden waren.

Eine Debatte über das Tabu-Thema anstoßen

Es werden nicht nur Fotos gezeigt in der Gruppe, sondern es wird auch diskutiert - und das durchaus kontrovers. Emrah Erken möchte mit diesen Fotos herausfordern und eine Debatte über das Tabu-Thema (fundamentaler) Islam in Europa anstoßen.

Innerhalb von 24 Stunden wuchs die Gruppe auf mehr als 1.000 Mitglieder an, die meisten davon in Europa lebende Menschen mit familiären Wurzeln in heutigen muslimischen oder muslimisch geprägten Staaten. So auch der Gründer der Gruppe, der türkisch-stämmige Schweizer Anwalt und Islam-Kritiker Emrah Erken. Sie alle sind in Sorge wegen der rasanten Ausbreitung des fundamentalen Islams auch in Europa.

Es werden Fotos gezeigt, die genauso gut in New York, Berlin oder London aufgenommen worden sein könnten. Da es sich um historische Aufnahmen handelt, sind es schwarz-weiß Fotos und die darauf abgebildeten Personen nicht als Musliminnen und Muslime zu erkennen.

Waren sie vielleicht auch gar nicht, denn bevor der Islam zur Staatsreligion wurde, gab es durchaus andere Konfessionen. Oder auch - Inshallah! - Konfessionslose, also Ungläubige! Sie alle konnten unbehelligt leben, lieben, lachen, feiern …

Die Frauen auf einigen Fotos sehen aus wie meine Mutter - Textilarbeiterin und streikerprobte Gewerkschafterin - und ihre Kolleginnen. Andere wie meine Mutter und meine Tanten, wenn sie sich schick machten, um auszugehen. Vorbilder, hier wie dort, waren vermutlich zeitgenössische US-amerikanische weibliche Filmstars. Das heißt nicht, dass diese Frauen keine Probleme gehabt hätten - vermutlich dieselben, die auch unsere Mütter und Tanten hatten, und die wir heute noch haben.

Auch Nicht-Verschleierung ist kein Garant für ein Frauenleben ohne Benachteiligung, Diskriminierung und Gewalt. Aber ein Problem hatten diese Frauen damals definitiv nicht: Religiösen Zwang. Sie mussten somit nicht unter permanenter Bedrohung an Leib und Leben von Staats wegen leben. Denn das ist der fundamentale Islam: Eine Bedrohung an Leib und Leben für Frauen, ethnische Minderheiten, Angehörige anderer Konfessionen, Homosexuelle und Oppositionelle.

Eine politische Macht

Jede Frau in islamischen Staaten ist an Leib und Leben bedroht, sobald sie es wagt, das eng gesteckte Korsett, in das sie qua Geschlecht gepresst wird, zu lockern - und sei es unwillentlich oder versehentlich. Diese Bedrohung von Frauen, Homosexuellen, Angehörigen von ethnischen und religiösen Minderheiten muss in Europa als politische Verfolgung anerkannt und den Betroffenen umstandslos Asyl gewährt werden.

Denn der fundamentale Islam ist keine Religion, sondern eine politische Macht - und zwar mit Weltmacht-Ambitionen. Alle entsprechenden Tendenzen in Europa müssen rigoros unterbunden werden.

Um jene zu schützen, die aus den islamischen Staaten geflohen sind, um der Verfolgung zu entkommen, und um die europäischen Gesellschaften zu schützen. Wir müssen nicht so tun, als ob europäische Gesellschaften perfekt wären - insbesondere für Frauen - aber wir sollten aufhören, so zu tun, als ob wir nichts zu verlieren hätten.