Nicht teurer als ein Stecker

Neben der Spur

Wenn man seine eigenen Preise im Netz liest, dann beschleicht einen das dumpfe Gefühl: manchmal ist man einfach zu billig

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Im Zeitalter vernetzter Technik kann es ins Geld gehen, eine intelligente Lösung für die heimische Beleuchtung zu installieren. Ich meine die, deren An- und Ausschalter via Smartphone zu betätigen ist. Damit die eigenen vier Wände schon festlich erstrahlen können, obwohl man selbst erst durch das Treppenhaus wankt. Eben diese Sorte von "so alleine lebe ich gar nicht" Tools, die einem das Internet der Dinge verpasst.

Findige Köpfe haben jetzt noch einmal vorgerechnet, dass es auch billiger als mit Smart Home Hubs geht. Schmerzlich aber wahr: Man nehme einfach einen Zeitstecker und stelle den auf 19:30 Uhr. Schon erstrahlen die heimischen Wände und man fühlt sich nicht alleine, sobald die häusliche Türe ins Schloss fällt.

Ganze 18.91 USD kostet zum Beispiel diese Lösung. OK, da kommen noch Shopping-Kosten dazu, aber man kann ja auch zur Abwechslung im heimischen Baumarkt so ein Ding erstehen. So ganz ohne Internet. Sicher aufregend.

Warum ich das hier in aller Länge und Breite ausdehne: Wenn man jetzt mit den gleichen zirka 20,- USD noch einmal im Darknet abtaucht, kann man laut Experian schon die Daten meines Führerscheins kaufen. Oder man gönnt sich für 30,- USD die Basisdaten eines Kreditkartenaccounts. Damit eine Zeitschaltuhr für zwanzig Öcken im Netz zu kaufen, würde ich jetzt nicht als Schnäppchen bezeichnen, aber vielleicht kann man dann ja noch ein paar andere Nettigkeiten erstehen, sodass sich die Investition beim Dealer des Vertrauens wieder rechnet.

Was ich damit sagen will: Der kluge Einsatz von Haushaltsgeld im Internet bietet durchaus auch bei knapp bemessener Kalkulation ein paar Ansatzpunkte, um smart durch den eigenen Konsumalltag zu kommen und das Beste aus seinem Budget herauszuholen. Wem das allerdings zu umständlich ist, dem sei vorgeschlagen, wie er die eigenen Mittel in diesem Falle noch weiter optimieren kann. Indem er oder sie einfach von der Idee abrückt, dass eine bereits brennende Glühlampe beim abendlichen Eintritt in das eigene Heim eine Familiengemeinschaft ersetzen kann oder auch nur im entferntesten im Bereich der Notwendigkeit liegt.

Sollte man da seine Zweifel haben und einfach auf die altbewährte Methode zurückgreifen, indem man abends die Türe aufsperrt und dann einfach rechts neben selbige greift, um sofort das Licht anzumachen, liegt man vermutlich schon verdammt nahe an einer Lösung. Notfalls kann man ja einfach kurz die Augen schließen und sie dann mit einem "Hallo miteinander" wieder öffnen, um die eigenen vier Wände erleuchtet zu sehen.

Und das zum Nulltarif und ohne Einsatz der eigenen Kreditkarte.