US-Präsident Trump verbietet venezolanische "Petro"

Präsidialorder stellt Kryptowährung in USA und für US-Bürger unter Strafe

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US-Präsident Donald Trump hat am Montag ein Dekret unterzeichnet, das in den USA und für US-Bürger Transaktionen mit der neuen Cryptowährung "Petro" aus Venezuela verbietet. Die Digitalwährung wird nach einer Vorverkaufsfrist heute offiziell von Venezuela lanciert.

Die Präsidialorder von Trump verbietet nun "jede Transaktion digitaler Währungen, die von der venezolanischen Regierung am oder seit dem 9. Januar 2018 ausgegeben wurden". Die US-Regierung will zugleich Sanktionen gegen weitere amtierende sowie ehemalige Vertreter der venezolanischen Regierung und Verwaltung verhängen.

Im Februar hatte die Regierung von Präsident Nicolás Maduro den Vorverkauf des "Petro" begonnen. Die Cryptowährung soll die Finanzengpässe der Regierung lindern und Devisen in die Staatskasse spülen. Der "Petro" ist damit eine direkte Reaktion auf die Verschärfung der Sanktionen der USA und die Verhängung flankierender Strafmaßnahmen durch die Europäische Union.

Die neue Order von US-Präsident Trump folgt auf eine erste entsprechende Weisung vom August vergangenen Jahres. Dabei hatte die US-Regierung konventionelle Finanzgeschäfte mit Venezuela verboten und unter Strafe gestellt. Dies betraf auch etwaige Neuverhandlungen der Schulden des südamerikanischen Erdöllandes. Die USA versuchten so, eine Staatspleite der linksgerichteten Regierung von Maduro zu erreichen.

Die venezolanische Regierung wies die neuen Strafmaßnahmen aus den USA erwartungsgemäß zurück. Maduro bezeichnete die Präsidialorder von Trump als Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen und die Grundprinzipien des Völkerrechtes. Es handele sich um "einen neuen imperialen Angriff, um die Attacken auf unser Volk zu verstärken und um Chaos in unserer Wirtschaft zu schaffen".

Die venezolanische Regierung hatte ihre neue Kryptowährung in der zweiten Februarhälfte gestartet. Sie versucht damit, ihre Liquidität in der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise zu erhöhen. "Der Petro ist unser erster Vorschlag für die Stabilität und das finanzielle Wachstum unseres Landes", sagte Präsident Maduro. In der ersten Charge wurden 100 Millionen "Petro" im Wert von 5,7 Milliarden US-Dollar ausgegeben.

Maduro will die Digitalwährung auf die nach wie vor großen Erdölreserven des südamerikanischen Landes stützen. In Zuge dieser Erstausgabe wurden "Petro"-Kontingente über Auktionen an meist staatliche Unternehmen ausgegeben. Im Bieterverfahren würden die Preise festgelegt, hieß es aus Caracas.