Der Sch... mit dem Schw...

Neben der Spur

Wenn Skype und Xbox Schule machen, v.. Sch..., dann kann man nicht einmal mehr über verf... V... l....

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Na, das ist doch mal eine detonierende Bombe des guten Betragens. Eine Detonation im Bereich von Knigge und Konsorten ... wenn man ein SA zu lesen bereit ist. Es ist nämlich so, dass Micrsooft zum ersten Mai das Service Agreement im fünften Abschnitt modifiziert hat. Ab dann darf man in allen Produkten der Xbox und von Skype keine – sagen wir einmal – herbe Erwachsenensprache mehr nutzen. Wie Jonathan Corbett richtig im SA aus Redmond vorab gelesen hat, weil er ja vermutlich der einzige Mensch auf Gottes weiter Erde ist, der solche SAs auch liest, verbittet sich Microsoft ab dann "Offensive Language" in vermuteten Produkten für besagte Produkte.

Will sagen: Wer darin flucht und dazu noch dreckige Wörter gebraucht, ist so gut wie raus.

Nicht dass sich auch nur eine Menschenseele um den Dreck kümmern würde, den der Präsident des dortigen Staates von sich gibt, nein, der darf weiterhin mit dem Osterhasen auf dem Balkon stehen und sinnloses Zeug gefolgt von allen möglichen Flüchen und wüsten Aussprüchen von sich geben. Aber das tut er ja auch auf Twitter, und der Dienst gehört Microsoft (noch) nicht. Die Code of Conduct section besagt nun:

Don’t publicly display or use the Services to share inappropriate content or material (involving, for example, nudity, bestiality, pornography, offensive language, graphic violence, or criminal activity).

Moment, genau, das betrifft eigentlich alle Microsoft Services, also auch zum Beispiel Word und eben Skype, auf dem man bitteschön in Zukunft alles nicht mehr verbreiten solle. Was genau dazu gehört, das ist noch unklar, vermutlich Ermessensspielraum. Und wer die lustigen Diskussionen und Postings auf Instagram zum Beispiel unter dem Tag "freethenipple" kennt, der weiß was jetzt alles auf uns zukommt. Da wird dann um jeden Millimeter an Semantik gekämpft. Allerdings ist es dann schon zu spät.

Wer auf Skype flucht, dem wird nicht nur der Mund mit Seife ausgewaschen, nein, den schaltet man einfach ab. Vermutlich über das im Hintergrund laufende Translator Feature. Das wird ja Vokabeln im Repertoire haben, die nicht einmal der wildeste Hinterhofjunge, ohne rot anzulaufen, laut aussprechen wird. Und um das zu umgehen, wird man sich wohl wieder auf fließend Hopi unterhalten müssen, wenn es wieder einmal etwas schärfer und rauer zugehen soll.

Schwierig wird es dann nur, wenn es um Erfindungen gehen soll, die vielleicht solche Wörter brauchen. Wie soll man sich zum Beispiel über ein neues Gewebe unterhalten, das mit dem körpereigenen Schweiß Strom erzeugt, ohne dass einem gleich der Rauswurf auf Skype droht. Da können die Mütter mit einem "kenn ich" auf die Diskussion hinweisen, die es um Seiten mit Bildern von Brustfütterungen bei Facebook gab. Super, danke, ganze Technikbereiche wird man nicht mehr via Skype for Business behandlen können.

Angeblich haben die Vibratorenindustrie und das Kondom produzierende Gewerbe schon ihren Protest gegen das neue SA von Mirosoft eingelegt. Schließlich lesen wir alle ständig, was einem als Service Agreement zur Unnterschrift vorgelegt wird. Jeder von uns könnte die Nutzerbedingungen von Facebook auch nachts um Zwei im Halbschlaf von sich geben.

... allerdings mit dem ein oder anderen derben Schimpfwort versehen, wenn das jemand wirklich um diese Uhrzeit abfragen würde ...