Die Entzauberung neoliberaler Propaganda und Desinformation

Eine Replik auf Rainer Zitelmann

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Streitschrift und Replik auf Rainer Zitelmanns Äußerungen in: Warum Intellektuelle den Kapitalismus nicht mögen sowie dessen Stellungnahme in "Ich bin es gewohnt, Außenseiter zu sein!"

I Einführung:

Vier Vorabbemerkungen:

1.1 Diese Gegendarstellung wendet sich nicht nur mit dem Anspruch der Aufklärung und Richtigstellung an die TP-Leserschaft, sondern insbesondere auch an Herrn Zitelmann persönlich mit der Bitte, doch mal zu dieser Kritik Stellung zu nehmen! Sofern Sie, Herr Zitelmann, tatsächlich einen um Wahrheitsfindung und Erkenntnisgewinn bemühten Diskurs suchen, sollte eine Erwiderung doch eigentlich kein Problem darstellen.

1.2 Wenn im Folgenden von Neoliberalismus die Rede ist, dann ist damit niemals die Variante des Ordoliberalismus (Rüstow, Röpke & Eucken als "Vertreter" der Freiburger Schule, in Deutschland unter dem Label "soziale Marktwirtschaft" bekannt) gemeint, sondern die gemäß Mises & Hayek (Österreichische Schule), sowie die nach Milton Friedman (Chicagoer Schule).

1.3 Hinsichtlich Rainer Zitelmans Darstellung der Neigung gewisser Intellektueller zum Maoismus vermag der Autor dieser Zeilen nichts zu sagen, weil es dafür fundamental an Wissen mangelt. Somit ist die Grundlage für eine qualifizierte Beurteilung nicht gegeben. Da eine qualifizierte dazu nicht möglich ist, verkneift sich der Autor im Sinne von Dieter Nuhrs Einsicht "Wenn man kein Ahnung hat, einfach mal Fresse halten" jegliche. In diesem Kontext behält Herr Zitelmann selbstverständlich recht, dass "ad hominem" nicht Argumente in der Sache ersetzen kann, wie jedoch augenscheinlich nicht wenige Kommentatoren zu meinen glauben. Tatsächlich geht es um die Inhalte von Zitelmanns Äußerungen. Diese bieten genug Anlass zu fundierter Kritik. Sollte sich Kritik allerdings in persönlichen Angriffen erschöpfen, dann ist das eine Bankrotterklärung, die implizit davon zeugt, dass es zu einem Disput in der Sache nicht reicht.

1.4 Es ist mit dem Verfassen dieser Gegendarstellung zu einer zeitlichen Überschneidung mit dem am 21. März 2018 erschienen TP-Artikel "Ich verstehe nicht, warum in der politischen Linken eine so unglaubliche Staatsgläubigkeit herrscht" gekommen. Darin konkretisiert Herr Zitelmann gewisse Sachverhalte, aus deren Unklarheit sich zuvor Fragen ergeben haben. Dies betrifft die Punkte 2.1, 2.5, 2.8.2 und 2.8.3.

Dazu wird eine weitere Gegendarstellung erscheinen, welche in media res geht und im Detail das krude neoliberale Gegengebäude darstellt und widerlegt. Dort werden insbesondere die Themen Kapitalismus und Neoliberalismus zu hinreichend klärender Darstellung geführt.