Israel hat angeblich "praktisch" die gesamte iranische Militärinfrastruktur in Syrien zerstört

Syrische Luftabwehr will einige der israelischen Raketen abgeschossen haben. Bild: Sana

Aus Syrien waren zuvor 20 Raketen Richtung Golan-Höhen abgefeuert worden, für Israel sind die Quds-Brigaden verantwortlich, Iran streitet dies ab

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Als Reaktion auf die Bombardierung des Militärstützpunkts südlich von Damaskus bei al-Kiswah am 8. Mai wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag israelische Stellungen auf den Golan-Höhen mit 20 Raketen aus Syrien angegriffen.

Nach Angaben der israelischen Armee (IDF) seien die Raketen von den iranischen Revolutionären Garden abgeschossen worden. Keine der Raketen habe israelisches Territorium erreicht, vom Raketenabwehrsystem Iron Dome seien 4 Raketen abgefangen worden. Die Rede ist aber auch davon, dass die Grad- und Fajr-5-Raketen von Hisbollah-Experten und schiitischen Milizen von einem Fahrzeug in den Vororten von Damaskus abgefeuert worden seien.

In Antwort darauf habe die israelische Luftwaffe zwei Stunden später "einen der größten Angriffe der letzten Jahrzehnte" gegen die von Qassem Suleimani befehligten Quds-Einheiten der Revolutionären Garden in Syrien ausgeführt. Man sei darauf vorbereitet gewesen. Wenn von Syrien Israel angegriffen werde, müsste auch Syrien seinen Preis zahlen.

Es seien 50 iranische Stellungen angegriffen worden. Die Quds-Einheiten hätten einen "großen Preis" gezahlt und würden lange brauchen, sich davon zu erholen, sagte der Brigadegeneral Ronen Manelis. Die IDF hätten damit eine umfassende "Disruptionsoperation" gegen einen Versuch der Quds-Brigaden ausgeführt, Israel anzugreifen. Schon zuvor seien mehrere Male Angriffe auf "tickende iranische Bomben" erfolgt. Verteidigungsminister Avigdor Liberman sagte, es sei "praktisch" die gesamte militärische Infrastruktur des Iran zerstört worden.

Neben Quds-Stützpunkten seien auch das Fahrzeug, ein Militärlager, ein logistisches Hauptquartier und Beobachtungsposten angegriffen, alle Ziele seien zerstört worden. Trotz des Beschusses durch die syrische Luftabwehr seien alle Kampfflugzeuge unbeschädigt zurückgekehrt. Bombardiert worden seien auch 5 syrische Luftabwehrstellungen, die "Dutzende Raketen abgeschossen hätten.

Gestern hatten sich der israelische Regierungschef Netanjahu und der russische Präsident Putin getroffen. Nach dem Gespräch erklärte Netanjahu, Russland werde seine Luftabwehr nicht gegen Israel einsetzen. Kurz danach also der große Angriff auf angeblich iranische Stellungen in Syrien. Offenbar duldet Moskau diese, Putin hatte aber schon vor Angriffen auf syrische Stellungen gewarnt (Israel-Iran: Provokation oder Abschreckung?)

Staatliche syrische Medien berichteten, die israelischen Flugzeuge hätten eine Radarstation, Verteidigungsanlagen und ein Munitionslager angegriffen. Die syrische Luftabwehr habe "Dutzende von Raketen" abgeschossen, so dass die meisten ihr Ziel nicht erreicht hätten. Nach dem syrischen Außenministerium weise die "direkte Aggression der Zionist entity und deren Unterstützer" darauf hin, dass "eine Phase der Aggression gegen Syrien mit den ursprünglichen Feinden nach der Niederschlagung der Agenten begonnen" habe.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben an dem Angriff 28 F-15- und F-16-Flugzeuge teilgenommen, die etwa 60 Raketen abgeschossen haben. Zudem seien 10 Boden-Boden-Raketen abgefeuert worden. Mehr als die Hälfte der Raketen seien von der syrischen Luftabwehr mit russischen Systemen abgeschossen worden.

Aus Iran wird abgestritten, dass die Raketen von den Quds-Brigaden abgefeuert wurden. Der Vizevorsitzende des iranischen Sicherheitsrats erklärte, der Iran habe nichts mit den Raketen zu tun. Auch der iranische Abgeordnete Hassan Beigi stritt eine Beteiligung Irans ab und erklärte dazu: "In Syrien gibt es weder iranische Militärs noch Stützpunkte. Gestern hat Syrien einen Angriff verübt, was eine Reaktion auf zahlreiche Angriffe auf dieses Land ist. Israel muss verstehen, dass sich die Situation verändert hat und die Aggression nicht ohne Antwort bleibt."

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