Apple will Streaming-Abos in seiner TV-App verkaufen

Künftig soll es auf Apple TV und iOS-Geräten leichter sein, an Netflix und Co. zu kommen. Der Konzern wird mitverdienen.

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Apple will Streaming-Abos in seiner TV-App verkaufen

Die TV-App auf einem Apple-TV-Gerät.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple plant künftig den Direktverkauf von Abonnements für Streamingdienste in seiner TV-App. Das Werkzeug, das es derzeit für iOS-Geräte und Apple TV gibt, sammelt verschiedene Fernseh- und Filmangebote unter einer Oberfläche, leitet Nutzer dann aber zu den einzelnen Apps von Anbietern wie Netflix, HBO oder Amazon weiter. In einer kommenden Version ist nun aber eine tiefere Integration geplant, heißt es in einem Bericht.

Die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg schreibt, für "verschiedene" der Videodienste sei nun ein vereinfachter Verkauf ohne Umwege in der TV-App geplant, wobei der Rollout offenbar erst 2019 vorgesehen ist. Weiterhin denkt Apple auch daran, das Streaming selbst in der TV-App anzubieten, so dass Nutzer nicht mehr in andere Apps wechseln müssen. Dies würde Videoangebote allerdings in einer Anwendung "monopolisieren" – ob hier die Inhalteanbieter mitmachen, bleibt unklar.

Gerüchte, dass Apple selbst einen eigenen Streamingdienst für Video plant, gibt es seit Jahren. Getan hat sich bislang allerdings nichts, Apple vermarktet eigene TV-Serien derzeit noch über seinen Musikdienst Apple Music, daneben kann man über iTunes Einzelepisoden kaufen und Filme gegen Einmalzahlung erwerben beziehungsweise mieten. Wo diverse TV-Großprojekte landen werden, die Apple derzeit in Zusammenarbeit mit Hollywood-Studios umsetzt, ist noch unklar.

Mit der Integration eines Aboverkaufs für andere Anbieter in der TV-App könnten Apple seine Serviceumsätze weiter ankurbeln. Zwar verdient der Konzern schon jetzt bis zu 30 Prozent an In-App-Verkäufen, allerdings würde ein vereinfachter Kauf wohl auch die Geschäfte von Netflix, HBO und Co. ankurbeln und Apple so indirekt mehr Einnahmen verschaffen.

Die TV-App ist seit letztem Dezember erstmals auch in Deutschland verfügbar. Hierzulande wurden anfangs neben Amazon Prime auch Sky Ticket, die ZDF Mediathek und der RTL-Dienst TV Now Plus unterstützt. Die Anwendung bietet eine redaktionelle Aufbereitung der bei den einzelnen Anbietern verfügbaren Inhalte samt Programmübersichten. (bsc)