57 Prozent der Russen glauben nicht an die Mondlandung der Amerikaner

Apollo 11. Bild: Nasa

Die Moon-Hoax-Theorie könnte zum 50-jährigen Jahrestag der Mondlandung von Apollo 11 neuen Auftrieb erhalten

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Am 20. Juli 1969 landeten die ersten Menschen auf dem Mond: "Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed!" Neil Armstrong und Edwin Aldrin betraten den Mond und hielten sich dort über 21 Stunden auf. Die Mondlandung wurde im Fernsehen übertragen und war ein globales, beeindruckendes Medienspektakel, an das sich alle erinnern können, die damals gebannt vor dem Fernseher saßen.

Schnell kamen jedoch Zweifel auf, ob die Mondlandung wirklich stattgefunden hat (Lunarer Moonwalk. Vermutet wurde, dass die erste und auch die anderen Mondlandungen mit gewaltigem Aufwand nur für die Medien inszeniert gewesen sein könnten, gedreht in einem geheimen Studio, womöglich auf dem geheimnisumwitterten Area 51, das auch bei Alien- und UFO-Gläubigen beliebt ist. Die Moon-Hoax-Theorie, für die Anhänger zahlreiche Verdachtsmomente und -argumente heranzogen, war mal mehr, mal weniger attraktiv. Würde sie heute erst aufkommen, würde man sie vielleicht auch als russische Beeinflussungskampagne bezeichnen, um die Glaubwürdigkeit amerikanischer Institutionen zu untergraben.

Wahrscheinlich ist die Attraktivität des Zweifels an der Mondlandung in den letzten Jahren zurückgegangen, oft sind Verschwörungstheorien ja auch Spielereien über das, was möglich sein könnte (Adieu, Moon Hoax Theory!) Die Moon-Hoax-(Verschwörungs)Theorie könnte anlässlich des 50-jährigen Jahrestags neu belebt werden, zumal das Misstrauen in Regierungen und Geheimdiensten wieder ähnlich groß wie in den Zeiten des Kalten Kriegs ist. Wie viele Menschen tatsächlich die Mondlandung bezweifeln, ist umstritten.

Mondlandung Apollo 11 (11 Bilder)

Apollo 11. Bild: Project Apollo Archive/Nasa

Nach einer Gallup-Umfrage aus dem Jahr 1999 sollen 6 Prozent der Amerikaner das Ganze für eine Inszenierung gehalten haben. Nach einer Umfrage 2009 sollen 25 der Briten dieser Meinung gewesen sein. Eine andere Umfrage will ermittelt haben, dass 52 Prozent der Briten nicht glauben, dass die Mondlandung stattgefunden hat. Bei den Franzosen sollen 16 Prozent (2017) die Mondlandung bezweifeln. In Russland sollen nach einer Umfrage der Public Opinion Foundation im Jahr 2000 gar 28 Prozent von einem Mondlandungsfake ausgegangen sein.

Gerade veröffentlichte das Allrussischen Meinungsforschungszentrum (WZIOM) die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage in Russland zum Thema. Danach sind nur 24 Prozent überzeugt, dass die Amerikaner auf dem Mond gelandet sind, während 57 Prozent das für einen Fake handeln und 19 Prozent die Frage nicht beantworten konnten oder wollten. Dass die US-Regierung die Dokumentation zur Mondlandung gefälscht hat, glauben eher Menschen mit einer geringeren Bildung.

Fast 80 Prozent vertrauen Wissenschaftlern, gleichzeitig besteht bei den Russen eine kaum mit dem Vertrauen zu vereinbarende hohe Skepsis, wenn 59 Prozent sagen, Wissenschaftler würden die Wahrheit verbergen. Immerhin sind 93 Prozent überzeugt, dass die Erde eine Kugel ist, nur für 3 Prozent ist sie flach. 18 Prozent aber glauben, dass Aliens die Erde besuchen, aber die Behörden dies der Öffentlichkeit verschleiern, weitere 27 Prozent gaben an, die Aliens würden die Erde besuchen, sich aber vor den Menschen verbergen.

Heute Abend steht aber erst einmal die Mondfinsternis in Rekordlänge an.

Der Mond während einer totalen Mondfinsternis. Bild: Volkssternwarte Rothwesten/Ralf Gerstheimer