Weniger Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte

Das Innenministerium meldet einen deutlichen Rückgang im ersten Halbjahr 2018

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Im Jahr 2017 wurden 1.906 Angriffe auf Flüchtlinge sowie 313 Anschläge und Überfälle auf Flüchtlingsunterkünfte gezählt. Die Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Parlamentsanfrage registrierte insgesamt 2.219 Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte, berichtete der Spiegel Anfang dieses Jahres.

Im Jahr zuvor waren noch 3.500 solcher Angriffe verzeichnet worden. In den ersten secjs Monaten dieses Jahres waren es "627 Übergriffe auf Flüchtlinge außerhalb von Flüchtlingsunterkünften sowie 77 Attacken auf Unterkünfte", wie die Tagesschau heute meldet.

Wieder ist das Innenministerium die Quelle der Zahlen. Das Haus unter Leitung von Horst Seehofer antwortete auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Demnach gab es beachtliche 120 Verletzte durch die Angriffe.

Als Angriffe erfasst wird ein ganzes Spektrum an Aggressionen, die auch auf die Psyche zielen wie etwa Beleidigungen oder mit Hetze zur Feindseligkeit anstacheln, Sachbeschädigung gehört dazu, Verstöße gegen das Waffengesetz, gefährliche Körperverletzung und schwere Brandstiftung, so die Tageschau.

Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2017 lag die Zahl der Attacken laut der ARD-Nachrichtensendung noch bei 1.227 und im ersten Halbjahr 2016 bei 2.259. Wie stets gibt es zur Meldung über die Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte einen Kommentar der innenpolitischen Sprecherin der Linken-Fraktion Ulla Jelpke, die unermüdlich auf die Mitverantwortung der Aggressionen durch die Stimmungsmache von politischen Parteien, namentlich der AfD und der Union aufmerksam macht

Zwar freue sie sich "generell über den Rückgang der Zahlen seit 2016", so Jelpke. Dem gegenüber handele es sich dennoch um einen "unerträglichen Zustand des Alltagsrassismus und rechter Gewalt." Jelpke wird der AfD und Innenminister Seehofer vor, dass sie den Alltagsrassismus befördern. Die einseitig negative Thematisierung von Zuwanderung haben für die betroffenen Menschen gravierende Auswirkungen.

Festzustellen ist, dass Ulla Jelpke anscheinend die einzige Bundestagsabgeordnete ist, die sich mit Anfragen an das Innenministerium darum bemüht, herauszufinden, wie die Zahlen zur Aggressivität gegen Flüchtlinge aussehen.