US-Außenminister kündigte "Reihe von Maßnahmen" gegen Venezuela an

Evo Morales unterstützt weiter Nicolas Maduro. Bild:

Erwägen die USA auch militärische Schritte gegen die Regierung des südamerikanischen Landes?

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

In Südamerika steigt die Sorge vor einer Eskalation und Internationalisierung des Konfliktes in Venezuela, nachdem US-Außenminister Mike Pompeo unlängst "eine Reihe von Maßnahmen" gegen die linksgerichtete Regierung des Landes angekündigt hat. Gegenüber dem konservativen Sender Fox News sagte Pompeo: "Sie werden in den kommenden Tagen Zeugen einer Reihe von Maßnahmen werden, die darauf abzielen, den Druck auf Mitglieder der venezolanischen Führung zu erhöhen." Denn sie, so Pompeo weiter, handelten gegen die Interessen des venezolanischen Volkes. Weitere Details zu den geplanten Maßnahmen gab er nicht.

Die Unsicherheit über die US-amerikanische Venezuela-Politik dürfte gewollt sein. Bislang haben die USA, anders als europäische Staaten, gezielt die Wirtschaft des südamerikanischen Landes angegriffen, um die Krise zu verstärken und einen Regime Change zu begünstigen. Zugleich haben US-nahe Akteure in der Region wiederholt die Möglichkeit einer direkten militärischen Intervention zur Debatte gestellt. Zuletzt sprach diese Option der umstrittene Generalsekretär der in Washington ansässigen Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, an. Nach diesen Äußerungen kündigte die venezolanische Regierung an, bei den Vereinten Nationen offiziell Protest gegen den gebürtigen Uruguayer einzulegen. Die amtierende Staatsführung von Uruguay, dessen Regierungsbündnis Almagro einst angehörte, erklärte, eine Wiederwahl des Funktionärs an der Spitze der OAS nicht zu unterstützen.

Dennoch ist das Drohpotential gegen Venezuela inzwischen enorm. Die rechtsgerichteten Regierungen in Brasilien und Kolumbien - beide Staaten verbindet eine gemeinsame Grenze mit Kolumbien - haben die Truppen nahe der Demarkationslinie verstärkt. Hinzu kommt, dass die USA, Brasilien, Kolumbien und Peru demonstrativ ein gemeinsames Militärmanöver abgehalten haben. Nach dem heftig kritisierten Äußerungen Almagros nun lehnte Kolumbien es ab, eine Erklärung der konservativ geprägten "Lima-Gruppe" mitzuzeichnen, die sich gegen einen Militäreinmarsch in Venezuela aussprach. Man habe nicht vollständig mit dem Wortlaut übereingestimmt, hieß es aus dem Außenministerium in Bogotá.

Ganz alleine ist Venezuela jedoch nicht. "Wir verurteilen die Drohungen aus dem USA, die weitere Attentate gegen Venezuela ankündigen", schrieb Boliviens Präsident Evo Morales über Twitter. Wenn die USA Interesse am Wohl des venezolanischen Volkes hätten, sollten sie die Sanktionen gegen das Land aufheben, fügte Morales an.

Effektivere Rückendeckung bekam Venezuelas Präsident Nicolás Maduro aus China. Dessen Marine entsandte ein Sanitätsschiff nach Venezuela. Die Besatzung kam vor Ort mit Militärs zusammen und besuchte Einrichtungen der Armee des südamerikanischen Landes.