Start der Sojus-Rakete zur ISS gescheitert

Start der Rakete vom Kosmodron Baikonur. Bild: Nasa

Die beiden Astronauten mussten notlanden, das russische Sojus-Programm dürfte nach dem entdeckten Loch auf der ISS weiter in Kritik geraten

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Die Trägerrakete, die ein Sojus-Raumschiff mit einem russischen und amerikanischen Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) bringen sollte, ist heute mittag kurz nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kazakhstan abgeschmiert.

Die beiden Astronauten Nick Hague und Alexei Ovchinin konnten sich retten und machten eine Notlandung in der Nähe von Schesqasghan. Such- und Rettungsmannschaften haben die Astronauten gefunden, die bereits aus der Kapsel ausgestiegen waren. Sie sind unverletzt, schreibt die Nasa.

Die russische Weltraumbehörde Roscosmos hat eine Untersuchung im Progress Rocket Space Centre durch eine staatliche Kommission angekündigt, wo die Rakete hergestellt wurde. Betont wird, dass das Notrettungssystem der Sojus-Kapsel funktioniert habe. Es ist die erste Panne einer Sojus-Trägerrakete seit 2001. Nach Berichten löste sich die erste Stufe nicht, die Triebwerke der zweiten Stufe wurden abgeschaltet, dann wurde die Sojus-Kapsel von der Rakete weggeschossen.

Die Panne schließt sich an das mysteriöse Loch in einer Sojus-Kapsel an der ISS an. Es ist weiterhin unbekannt, wie es entstanden ist. Rococosmos schließt aus, dass es durch ein Schrottteilchen oder einen Mikrometeoriten verusacht worden ist. Es könnte während der Herstellung zufällig oder durch einen Sabotageakt entstanden sein, es gab auch bereits Gerüchte, ein amerikanischer Astronaut habe es gebohrt, um eine Rückkehr zur Erde zu erzwingen (Unruhe über das Loch im Sojus-Raumschiff an der Raumstation ISS).

Auf russischer Seite kam auch der Verdacht auf, dass das Loch damit zu tun haben könnte, dass der Vertrag mit Russland über den Transport der Astronauten von und zur ISS Ende 2019 ausläuft. Danach sollen dies die amerikanischen Firmen SpaceX mit der Dragon-Kapsel und Boeing mit der Starliner-Kapsel übernehmen (s.a.: Griff zu den Sternen).

Die Frage ist allerdings, ob die beiden Firmen bis dahin schon die ersten bemannten Flüge zur ISS realisieren können und ob sich Verzögerungen einstellen. Seit 2011 waren die USA nach der Einstellung des Space-Shuttle-Programms von Russland abhängig. Damit einher ging das Umschalten von der staatlichen zur kommerziellen Raumfahrt.