Brütende Hitze

Screenshot, Bureau of Meteorology, Regierung Australien

Down under gibt es auch diesen Sommer wieder extreme Temperaturen

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Australien erlebt gerade eine schwere Hitzewelle. Das ist für sich genommen nicht ungewöhnlich, denn auf der Südhalbkugel ist Sommer. Ungewöhnlich sind allerdings die Temperaturen. Wie der Sender SBS berichtet, sind für einige Regionen Temperaturen über 40 Grad angekündigt. Die Tagestemperaturen könnten zwölf und die Nachttemperaturen noch zehn Grad über dem für diese Jahreszeit Üblichen liegen.

Die Hitzewelle soll in diesen Tagen ihren Höhepunkt erreichen und dann zunächst wieder abklingen. Für Außenbezirke von Sidney werden für Freitag Temperaturen um 45 Grad Celsius vorhergesagt. Auch im südlichen Adeleide soll das Thermometer über 40 Grad Celsius klettern. Die Behörden fordern alle Einwohner Südaustraliens auf, Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Insbesondere bei Kindern und alten Menschen besteht bei derartigen Temperaturen die Gefahr der Dehydrierung.

In New South Wales wird erwartet, dass sich zur Hitze schwere Gewitter gesellen, die Buschbrände auslösen könnten. Karten des australischen Wetterdienstes zeigen, dass vor allem der südliche Teil des Landesinneren und der Südosten von der extremen Hitze betroffen ist. Dort übersteigen zur Zeit die Temperaturen tagsüber ohne weiteres die Werte im tropischen Norden des Landes.

Der oben zitierte Sender berichtet auch von einer gerade veröffentlichten neue Studie, die vor den Folgen des Klimawandels für Südaustralien warnt. Bis 2090 könne sich für Adelaide die Häufigkeit von Tagen mit Temperaturen über 35 Grad Celsius verdreifachen, wenn der Klimawandel nicht gestoppt werde.

Streit gibt es unterdessen, ob bei der Hitze Feierlichkeiten abgehalten werden sollen. Am 26. Januar ist der sogenannte Australian Day, den viele Kritiker, darunter die australischen Grünen, lieber "Invasion Day" genannt sehen. Gefeiert wird der Tag der Ankunft der ersten britischen Schiffe auf dem Kontinent.

Doch ob das wirklich ein Grund zum Feiern ist, darf mit Recht bezweifelt werden. Australien war nämlich durchaus relativ dicht besiedelt, und die britischen Kolonisten begannen in der Folge einen Völkermord an den Einheimischen, der in Ausmaß und monströser Bestialität in keiner Weise den Kriegen gegen die ursprünglichen Bewohner der USA, Brasiliens oder Argentiniens nachsteht.

Und wie in Brasilien die dortigen Indigenen noch immer nicht sicher sind vor Lynchmorden und dem Terror von Landräubern, insbesondere nicht unter dem neuen Präsidenten des Landes, so scheinen auch in Australien Rechtsextreme gerne noch immer Aborigines, die eigentlichen Herren des Landes, zu terrorisieren.