Schulstreiks: CSU mag keine selbstbewussten Jugendlichen

FridaysForFuture Demonstration am 25. Januar 2019 in Berlin. Bild: Leonhard Lenz/CC0

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer drischt am Aschermittwoch auf die streikenden Schüler ein

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Die CSU will offensichtlich keine empathischen, jungen, um die Zukunft besorgten Wähler. Es reicht ihr, die Oberhoheit über den Stammtischen der Schenkelklopfer zu verteidigen. Dieser Eindruck drängt sich angesichts des Aschermittwochs in Passau auf.

Dort kanzelte Andreas Scheuer, jener Minister, der Verkehrspoltik vor allem als Autopolitk versteht, der Minister, der die Diesel-Pkw-Besitzer im Regen stehen lässt, statt sie gegen betrügerische Machenschaften der Hersteller zu schützen, der die Konzerne weiter gewähren lässt und lieber gegen zu hohe Grenzwerte wettert, die er noch höher setzen möchte, die streikenden Schüler als Schulschwänzer ab, die man nicht brauche.

Der Applaus seiner Partei war ihm sicher. Offenbar möchte man seine Gemütlichkeit, sein Leben auf Kosten anderer und auf Kosten zukünftiger Generationen, nicht von einer neuen, aufmüpfigen Jugendbewegung in Frage stellen lassen.

Die lässt sich indes nicht beirren. Für den morgigen Freitag sind Aktionen in 23 deutschen Städten geplant. Auch in diversen anderen Ländern, darunter zum Beispiel auch in der Türkei, im Libanon, in Malaysia, Südkorea und Mauretanien, finden Schulstreiks und Demonstrationen statt.

Inzwischen gibt es hierzulande auch ein Netzwerk von Elterngruppen, ParentsForFuture, das die Schüler unterstützt. Auch eine Erklärung von Wissenschaftlern ist in Vorbereitung, von der es Anfang der Woche hieß, dass sich bereits über 700 Unterstützer gefunden hätten.

Ein Ende der Proteste ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: In einer Woche sollen sie besonders groß werden. Der 15. März wurde zum internationalen Schulstreiktag ausgerufen. Allein in Deutschland werden in 130 Städten Aktionen vorbereitet. Eine globale Übersichtskarte zeigt Vorbereitungen in dutzenden Staaten auf allen bewohnten Kontinenten.