Schulstreiks und Klimaschutz: 40.000 in Amsterdam auf der Straße

Schülerproteste in den Niederlanden. Screenshot Video/Wikimedia/CC0

Auch beim Nachbarn wird für das Klima demonstriert. Kohlekraftwerk soll vorzeitig abgeschaltet werden, die letzten gehen 2030 vom Netz

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

In Amsterdam haben sich am Samstag bei strömenden Regen nach Angaben der Veranstalter an die 40.000 Menschen an einem "Klimaatmars", das heißt an einem Klimamarsch, beteiligt. Bei der Umweltorganisation Milieudefensie spricht man von einem der größten Demonstrationen für Klimaschutz, die das Land je gesehen habe.

Zum Auftakt hätten neben Wissenschaftlern auch Vertreter der streikenden Schüler gesprochen. Trotz des miesen Wetters ließen sich die Protestierer offensichtlich nicht die gute Laune verderben, wie ein kurzer Nachrichtenclip von RTL zeigt.

In den Niederlanden laufen noch fünf Kohlekraftwerke. Ansonsten besteht der konventionelle Kraftwerkspark aus Gaskraftwerken - und einem mit fast 46 Jahren Betriebszeit bereits ziemlich betagten Atomkraftwerk. Die beiden ältesten Kohlekraftwerke sollten nach bisheriger Planung eigentlich 2024 vom Netz gehen und die restlichen drei 2030, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt.

Nun habe die Regierung Vattenfall angewiesen, das 650-Megawatt-Kraftwerk Hemweg 8 bereits Ende 2019 abzuschalten. Nach einer weiteren Agenturmeldung hat der schwedische Konzern dies zwischenzeitlich bestätigt.

Hintergrund der Entscheidung sei ein Gerichtsurteil, das die Regierung darauf verpflichtet, die Treibhausgasemissionen der Niederlande bis 2020 um 25 Prozent unter das Niveau von 1990 zu drücken. Bisher sind erst 13 Prozentpunkte erreicht. Die Stilllegung von Hemweg 8 wird jedoch noch nicht reichen, die Vorgaben des Gerichts zu erfüllen. Dafür müssten drei bis vier weitere ähnlich große Kraftwerke stillgelegt oder andere Quellen abgeschaltet werden.

Die Proteste sind also auch in den Niederlanden noch lange nicht am Ziel angelangt, weshalb es dort wie in vielen anderen Ländern in dieser Woche wieder Schulstreiks geben wird. Für den kommenden Freitag, den 15. März, haben Schüler in zahlreichen Ländern zu einem globalen Streiktag für das Klima aufgerufen.

Eine Übersicht zeigt geplante Aktionen und Demonstrationen in fast 1.000 Städten in 82 Ländern. Schwerpunkte sind unter anderem Schweden, Italien, Australien, die USA und Deutschland, aber auch in Frankreich und Spanien werden in besonders vielen Orten Vorbereitungen getroffen.