Kannten Sie Spark?

Spark kannte niemand. Und jetzt hat es auch noch zugemacht

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Spark? Sie kannten und kennen Spark nicht? Ja, wo sind wir denn hier gelandet? Also, Spark ... das, das kent man doch einfach, das kann einem gar nicht entgehen. Spark ist wie ... Heuschnupfen im April und das Zweieurostück für den Einkaufswagen. So glasklar kommt Spark ... kam Spark auf einen zu. Gut, eben jetzt "kam", denn wegen Menschen wie IHNEN hat Spark jetzt zumachen müssen. Und das hat den Firmenchef von Spark nicht gerade glücklich gemacht. Der arme Kerl, wo der doch sonst so ein Netter ist.

Aber gut. Also Friede seinen Servern. Im Juli 2017 auf die Welt gekommen, hat Spark noch einmal geröchelt und ist jetzt abgetreten. Spark, genau, das von Amazon. Das Soziale Netzwerk des Onlinekaufhauses, das alles und jeden in Geld umsetzt, aber leider nicht besonders mit Dingen wie Social Shopping reüssierte.

Jeff Bezos wird wahrscheinlich den Erfinder von Spark mit einer seiner bald startklaren Raketen auf den Mond schießen, aber Spark liefert eigentlich nur den Beweis dafür, dass Shopping und Social zuerst einmal gar nicht gut zusammengehen. Da werden Sie jetzt vielleicht sagen: "Wieso? Bei Plastikschüsseln kaufen doch auch alle zusammen wie verrückt ein." Ja, das stimmt schon, bei Plastikschüsseln in einem Wohnzimmer und dem sozialen Druck der Nachbarn doch bitte ein paar Scheine auf den Tisch zu legen, um wenigstens die Getränke der Tupperwareparty wieder reinzubekommen, stimmt das schon alles.

Aber ansonsten ist Social Shopping einfach nicht das, was sich seine Macher immer vorgestellt haben. In etwa so: Mann oder Frau kauft etwas bei Amazon ein und brüllt durch das Internet, dass das eben ganz toll war, was und wie man das gekauft hat. Und alle anderen in seinem oder ihrem Netzwerk brüllen vor Freude gleich mit und wollen sofort das Gleiche haben. Egal zu welchem Preis. Alle kaufen alles den ganzen Tag ein und machen sich gegenseitig neidisch und glücklich ... und dazwischen sitzt Amazon und kommt vor Glück mit dem Liefern gleich gar nicht mehr nach.

Nein, so klappt das einfach nicht. Genau deshalb, weil eigentlich auch die Konversion Rate von Facebook so schlecht sein kann: Weil Menschen, die sich gegenseitig mitteilen und ihr Essen und den Urlaub teilen wollen, es mit dem Shoppen nur nebensächlich halten. Deshalb musste eben auch Spark sterben. Nur Shoppen ist nämlich noch öder als Shoppen.

Lektion gelernt. Hoffentlich fängt jetzt niemand an, ähnliche Randnetworks aufzuziehen. Wir warten nicht auf Monokausales wie AMENBOOK oder BETR. Da wäre man aucb mit dem Papst alleine. Beten und Shoppen muss man auf herkömmlichen Social Networks wie Instagram verstecken und mitlaufen lassen, da klappt das dann ganz gut.

Aber Social Amazon... ich bitte Sie.