Juni-Temperaturen in Teilen Europas um bis zu 10 Grad über dem langjährigen Mittel

Temperaturanomalien in Europa vom 25.-29. Juni. Karte: ECMWF, Copernicus Climate Change Service).

Über das Wochenende wird eine Hitzeglocke über Alaska mit Temperaturen bis über 32 Grad erwartet

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Temperaturen im Juni haben in Europa alle Rekorde seit Beginn der Aufzeichnungen übertroffen (Waldbrände, Hitzewellen, aber kein Klimanotstand). Die Temperaturen lagen nach dem Copernicus Climate Change Service (C3S) um 2 Grad höher als der Durchschnitt 1981-2010 und um ein Grad höher als der bis dato wärmste Juni im Jahr 1999. Noch dramatischer ist es, wenn man die Durchschnittstemperatur des Monats mit der in der Zeitspanne zwischen 1850 und 1900 vergleicht. Danach war der Juni 2019 um 3 Grad wärmer. Auch global war der diesjährige Juni der wärmste, allerdings lag die Durchschnittstemperatur nur um 0,1 Grad höher als 2016.

Verglichen mit dem Temperaturdurchschnitt der fünf Tage während der Standardreferenzzeit 1981-2001, an denen jetzt die Hitzewelle aufgrund der heißen Luft aus der Sahara herrschte, lagen die Temperaturen im Großteil von Frankreich und Deutschland, in Norditalien- und -spanien, in der Schweiz, in Österreich und der Tschechischen Republik 6-10 Grad höher. Deutschland hatte den wärmsten Juni seit 1881, die Durchschnittstemperaturen lagen nach dem DWD um 4,4 Grad höher als das Junimittel 1981-2010. An 33 Stationen wurden neue Allzeit-Rekordwerte erreicht,

Das Europäische Kopernikus-Programm erklärt, es sei zwar schwierig, die Hitzewelle auf die Klimaerwärmung zurückzuführen, aber solche Extremwetterlagen würden häufiger werden, wenn sich der Planet durch die Treibhausemissionen weiter erwärmt.

Nach einem Bericht der world weather attribution zeigen die Messungen eine große Temperaturzunahme der Hitzewellen: "Gegenwärtig wiederholt sich ein solches Ereignis (im Juni) alle 30 Jahre, aber ähnlich häufige Hitzewellen wären vor einem Jahrhundert um etwa 4 Grad kühler gewesen. Eine solche intensive Hitzewelle ereignet sich heute zehnmal häufiger als vor einem Jahrhundert."

Geht man nach Wettervorhersagen für Alaska, so wird es jetzt dort aufgrund eines Hochdrucksystems ungewöhnlich warm werden. Für Anchorage und den Großteil des nördlichsten US-Bundesstaates wird eine Hitzeglocke während des Wochenendes erwartet, die alle bisherigen Temperaturrekorde mit erwarteten 26-32 Grad übertreffen soll. Am heißesten könnte es in Fairbanks mit über 32 Grad werden. Dort liegt die maximale Durchschnittstemperatur im Juni bei etwa 22,4 Grad.

Für Anchorage bedeutet die Vorhersage, schreibt der Klimatologe Brien Brettschneider, dass es nicht nur den wärmsten Tag geben wird, sondern auch die wärmsten 2, 3, 4, 5, 6 und 7 Tage. Anchorage hatte auch bereits den wärmsten und trockensten Juni, Alaska verzeichnete auch einen ungewöhnlich warmen Winter.

In der Arktis ging die von Eis bedeckte Fläche im Juni auf 10,53 Millionen Quadratkilometer zurück. Das ist die zweitgeringste Fläche, im Juni 2016 war mit 10,41 Millionen Quadratkilometern noch Eis geschmolzen. Gegenüber dem Durchschnitt der Standardzeit 1981-2010 sind das 1,23 Millionen Quadratkilometer weniger. Jährlich schrumpft die Eisfläche im Juni zwischen 1979 bis 2019 um 48.000 Quadratkilometer.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Inhalt geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.