YouTube sperrt Grundgesetz

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Netzwerkdurchsetzungsgesetz treibt seltsame Blüten - UPDATE

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Verfassungstreuer, als das Grundgesetz zu rezitieren, kann man sich schwerlich artikulieren. Es mag sein, dass darin streitbare Begriffe wie Rasse vorkommen, auch die Position zur Sozialbindung des Eigentums wird manchem als radikal erscheinen, aber grundsätzlich wird man wenig gegen das Aufsagen dieses Textes einwenden wollen. Erst recht nicht gegen dessen Artikel, der Meinungsfreiheit als Grundrecht garantieren und Zensur ausschließen soll.

Doch YouTube, das unter der Knute des unausgegorenen Heiko Maas-Netzwerkdurchsetzungsgesetzes steht, brachte nunmehr sogar das Kunststück fertig, das Grundgesetz zu sperren.

Hilfestellung leistete Die PARTEI Sachsen, die junge Menschen im fernöstlichen Bundesland für das Grundgesetz begeistern wollte. Um dem Geschmack von Teilen des sächsischen Wahlvolks entgegen zu kommen, verlas man das Grundgesetz im Stil des Volksempfängers (Link geht zu Twitter) mit schnarrendem "r" usw. YouTube deutete den Jux, der in Wirklichkeit eine Liebesbezeugung war, als Hassrede.

Respekt! Zu solcher Schlichtheit kann man YouTube eigentlich nur gratulieren. UPDATE 21.21 Uhr: Der Radiospot ist offenbar wieder da!

Die vom Autor 2017 gestellte Frage, ob der damalige Bundesjustizminister sein Netzwerkdurchsetzungsgesetz verstehe, darf seit 2018 als beantwortet gelten: Maas selbst schaffte es tatsächlich, Opfer seines eigenen Gesetzes zu werden, weil er Thilo Sarrazin einen Idioten genannt hatte.