5G-Geschwindigkeitsrekord: 3,67 GBit/s Downstream trotz geringer Bandbreite

Huawei meldet einen Rekord: Bei 100 MHz Bandbreite erreichte man im C-Band des 5G-Netzes 3,67 GBit/s Downstream. In Deutschland dürfte es etwas weniger sein.

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5G Symbolbild

(Bild: heise online/vbr)

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Ein praxisnaher Benchmark gibt einen Ausblick, welche Datenraten man mit dem Mobilfunkstandard 5G auch in Deutschland erwarten darf: Insgesamt 3,67 GBit/s Downstream erreichte Netzwerkausrüster Huawei nach eigenen Angaben bei einem Versuch in Zürich mit nur einer 5G-Funkzelle. Der Wert wurde allerdings mit mehreren Smartphones gemeinsam erzielt, das Maximum für ein einzelnes Gerät liegt laut Huawei bei aktuell 2 GBit/s.

Schwerpunkt: 5G - Das Netz der Zukunft

Huawei will den neuen Geschwindigkeitsrekord mit bereits auf dem Markt erhältlicher Hardware im sogenannten C-Band des bereits kommerziell genutzten 5G-Netzes des Schweizer Anbieters Sunrise Communications aufgestellt haben. Millimeterwellen, also Frequenzbereiche oberhalb von 10 GHz, kamen bei dem Versuch nicht zum Einsatz – hier lassen sich voraussichtlich sehr viel höhere Datenraten erreichen, jedoch nur auf sehr kurzen Distanzen von wenigen hundert Metern und vorzugsweise für stationäre Anwendungen.

Der von Huawei gemeldete Rekord erlaubt einen Ausblick darauf, was das 5G-Netz auch hierzulande für Mobilfunkanwendungen zu leisten vermag: Sunrise hat zwischen 3,4 GHz und 3,8 GHz (C-Band) eine Bandbreite von 100 MHz lizenziert. Das ist nur wenig mehr, als die Deutsche Telekom und Vodafone bei der 5G-Auktion in Deutschland in diesem Frequenzbereich ersteigert haben – nämlich jeweils 90 MHz. Telefónica und 1&1 Drillisch liegen mit 70 MHz respektive 50 MHz Bandbreite deutlich darunter.

Die Datendurchsatzrate verhält sich nahezu proportional zur Bandbreite. in Deutschland sollten also bei gleicher technischer Ausrüstung Spitzenwerte von rund 3,3 GBit/s pro Funkzelle bei Telekom und Vodafone möglich sein, bei Telefónica etwa 2,5 GBit/s und bei 1&1 Drillisch ungefähr 1,8 GBit/s. Wie viel beim Einzelnen ankommt, hängt aber vor allem von der Zahl der Kunden des einzelnen Anbieters ab, die sich die Bandbreite teilen müssen – und von der maximalen Datendurchsatzrate des Endgeräts, wo der Rekord ja noch bei 2 GBit/s liegt, selbst wenn man die Funkzelle für sich allein hat. (mid)