Chip-Auftragsfertiger Globalfoundries und TSMC legen Rechtsstreit bei

Ein umfassendes Lizenzabkommen gewährt beiden Chip-Fertigern Zugriff auf alle Patente, wovon unter anderem die Abnehmer AMD und Nvidia profitieren.

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Chip-Auftragsfertiger Globalfoundries und TSMC legen Rechtsstreit bei

(Bild: c't/Christof Windeck)

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Nach gegenseitigen Patentklagen haben sich die zwei Chip-Auftragsfertiger Globalfoundries und TSMC außergerichtlich geeinigt. Eine in der Branche übliche Kreuzlizenzierung zwischen Globalfoundries und TSMC umfasst sämtliche Patente, die beide Unternehmen derzeit weltweit halten und innerhalb der kommenden zehn Jahre anmelden.

TSMC stellt unter anderem Chips für AMD, Apple, Nvidia und Qualcomm her. Bei Globalfoundries ist AMD der bekannteste Abnehmer von Silizium-Wafern – aus der Produktionsstätte in Malta, New York, stammen zum Beispiel die I/O-Dies auf den Ryzen-3000- und Epyc-7002-Prozessoren sowie die Ryzen-Kombiprozessoren. Bei TSMC bestellt AMD seine 7-nm-Chips, Nvidia seine Turing-GPUs in 12 nm (RTX 2000, GTX 1600).

Mit dem Patentabkommen vermeiden Globalfoundries und TSMC einen langwierigen und teuren Rechtsstreit. Globalfoundries hatte zuerst wegen angeblicher Patentverletzungen geklagt, TSMC schoss daraufhin mit einer eigenen Klage zurück.

Vor allem Globalfoundries könnte die Einigung bei der Entwicklung neuer Fertigungsprozesse helfen, nachdem das Unternehmen die Forschung an Strukturbreiten von 7 und 5 Nanometern vorerst eingestellt hat – die Lizenzierung kompletter Fertigungsprozesse umfasst die Einigung jedoch nicht. Den 14-nm-Prozess hatte Globalfoundries 2015 von Samsung lizenziert und im Falle von 12 nm weiterentwickelt.

TSMC hat im Sommer 2019 die Serienproduktion im N7+ getauften Prozess begonnen, bei der die Silizium-Wafer zum ersten Mal für feinere Strukturen extrem-ultravioelett (EUV) belichtet werden. AMD bestätigte bereits den Einsatz von N7+ bei seinen kommenden Zen-3-Prozessoren. Ähnlich weit ist Samsung mit seiner 7LPP-Fertigung beim Mobil-Prozessor Exynos 990. TSMCs N7+ und Samsungs 7LPP sollen bei den realen Transistorgrößen und elektrischen Eigenschaften mit Intels 10-nm-Technik vergleichbar sein. (mma)