Schulstreiks: Schüler geben nicht auf

In Hamburg und Bayern sollen die Wahlen zur "Klimawahl" gemacht werden

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Wo sind die Demonstrationen, fragt ein Forent, angesichts der großzügigen Geschenke für einen verspäteten Kohleausstieg, der RWE und EPH (LEAG, Mibrag) das Abschalten unrentabler Anlagen vergoldet. Die Antwort ist einfach: Immer wieder Freitags auf den Straßen aller bewohnten Kontinente, so wie diese Woche.

Auch am Freitag haben wieder Schüler die Schule Schule sein lassen und sind für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit, für einen viel schnelleren Kohleausstieg und gegen Siemens Zusammenarbeit mit Adani auf die Straßen gegangen.

Auch wenn Politiker wenig Einsicht zeigen, wie der jüngste Handel zwischen Bundes- und Landesregierungen zeigt, bleiben die Jugendlichen hartnäckig. Über Proteste wird auf Twitter unter anderem berichtet aus verschiedenen Städten Afrikas – dort meist sehr klein – aus dem britischen Oxford, dem schwedischen Falun, dem US-amerikaisichen Iowa City, Russlands Hauptstadt Moskau oder in Irlands Hauptsadt Dublin.

Insgesamt waren laut einer Aufstellung auf der internationalen Seite der Bewegung in 1660 Städte in 149 Ländern Aktionen angemeldet. Unter anderem in Angola, Argentinien, Australien, Indien (dort immerhin in 181 Städten), Kamerun, Chile, Kanada, Finland, Indonesien, im Iran, Japan, Nigeria, Schweden, der Türkei und mit 344 die meisten in den USA. Mit 15.000 Teilnehmern besonders groß fiel die Demo im Schweizer Lausanne aus, was daran gelegen haben dürfte, dass sich Greta Thunberg dort beteiligte.

Hierzulande gab es in mindestens 30 Städten Demonstrationen, die größte mit 9.000 Teilnehmern vermutlich in Mainz. Daneben waren Schüler unter anderem in Hannover, Dortmund, Magdeburg, München und Frankfurt am Main auf der Straße.

Ansonsten konzentrieren sich die Fridays-for-Future-Gruppen in Hamburg und Bayern auf die dort anstehenden Kommunal- bzw. Bürgerschaftswahlen, um sie zu "Klimawahlen" zu machen, das heißt, um das Thema Klimawandel möglichst weit oben in den Diskussionen und Wahlentscheidungen zusetzen. Bayern hat die Bewegung in immerhin 46 Städten Ortsgruppen. In Hamburg ist für den 21. Februar, zwei Tage vor den dortigen Wahlen eine größere Demo geplant.