Coronavirus: Abstand zu Italien wird kleiner

Bild: NIAID

Die Untätigkeit Deutschlands hat Folgen. Wenn der Lockdown und die Alarmierung der Bevölkerung nicht bis Anfang der Woche erfolgt, könnte Deutschland härter getroffen werden als seine Nachbarn

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Worin auch immer der Kompetenz der RKI-Chefs besteht, rechnen können sie beide nicht. Vizepräsident Schaade äußerte in der Bundespressekonferenz, die Fallzahlen würden sich "jede Woche verdoppeln". Richtig ist: verfünffachen.

Offenbar sind die Verantwortlichen hierzulande aber auch unfähig, die Zahlen nur anzusehen: Deutschland hat heute 4525 Infizierte, so viele wie Italien am 6. März (4636), wie bereits vorhergesagt. Der Anstieg Deutschlands in den vergangenen 4 Tagen (von 1565 um 189 Prozent auf 4525) war allerdings deutlich höher als jener in Italien (von 2036 um 128 Prozent auf 4636), wohl wegen der bisher unzureichenden Maßnahmen und der noch entspannten Stimmung in der deutschen Bevölkerung.

Derweil kommen aus Italien Katastrophenmeldungen, die man alle nicht mehr einzeln auflisten kann.

Mich erreicht gerade eine Sprachaufnahme einer italienischen Ärztin aus Fano. Das Krankenhaus in Fano lege praktisch den Betrieb still, da alle Operatoren nach Pesaro beordert werden, weil das dortige Krankenhaus von beatmungspflichtigen Patienten überschwemmt wird. Das Arbeitsklima im Krankenhaus sei "apokalyptisch". Audiofile hier.

Vertrauliche Mail an den Autor: coronavertraulich@protonmail.com.

Dr. Alexander Unzicker ist Physiker, Jurist und Sachbuchautor. Sein Buch "Wenn man weiß, wo der Verstand ist, hat der Tag Struktur - Anleitung zum Selberdenken in verrückten Zeiten" erschien 2019 im Westend-Verlag.

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