Die fortgesetzte Maskenlüge

Ein Kommentar

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Kaum ein anderes Symbol steht für das Chaos der Bundesregierung in dieser Epidemie so herausragend wie die Maske. Schon frühzeitig wurde bei Telepolis über die unlogischen Ausflüchte des Robert Koch Instituts berichtet (Masken: Sind die Chinesen übervorsichtig?). Wurde anfänglich vom RKI vor Masken sogar gewarnt, so gestand man sie dann in kleinen Schritten zu. Nun beweisen die Erfolge der Maskenpflicht beispielsweise in Sachsen und besonders in der Stadt Jena die enorme Wirksamkeit. Und aus den Erfahrungen in Fernost war die Wirksamkeit sowieso schon seit langem bekannt.

Wir werden uns also an Masken im öffentlichen Raum gewöhnen müssen. Noch immer aber verweigert das Robert-Koch-Institut eine saubere Information der Bevölkerung. Es empfiehlt uns nur einfache Mundschutzmasken mit der Bemerkung, dass die für Viren ausgelegten FFP-Masken dem medizinischen Personal vorbehalten seien. Gleichzeitig gibt man aber zu, dass nur diese Masken auch den Träger schützen. Normaler Mundschutz schützt nur das Gegenüber, falls man selbst infiziert ist.

FFP-Masken schützen Jeden

Es ist eine einfache Konsequenz dieser Faktenlage, dass FFP-2 und die noch wirksameren FFP-3 Masken auch für die Allgemeinheit empfehlenswert wären. Nur diese Masken schützen auch den Träger vor eigener Ansteckung. Richtig ist allerdings, dass die Tragezeit begrenzt ist und hygienische Regeln bei der Reinigung und Wiederverwendung eingehalten werden müssen. Aber das ist erlernbar - zumindest für einen Teil der Bevölkerung.

Deshalb sollten die Empfehlungen so bald wie möglich entsprechend erweitert werden. Schluss mit der irreführenden Formulierung, dass diese FFP-Masken nur für medizinisches Personal geeignet seien. Und auch mit sonstiger Glorifizierung, denn außergewöhnlich teuer sind solche Masken nicht - sie liegen bei einigen Euro. Aber all das zeigt, dass die verpflichtende Verwendung von Masken mehr Facetten hat, als man im ersten Moment meinen könnte.

Die Hygiene-Stunde

Eine Physiotherapeutin, die entwicklungsgestörte Kinder unterrichtet, wies mich deshalb darauf hin, dass gerade Hygiene ein gewisses Grundwissen braucht. Sie schlägt vor, als erstes bei der Wiedereröffnung von Schulen und auch Kitas eine Pflichtstunde vorzugeben, in der die Gefahren dieses Virus erklärt und Abstandsregeln und Disziplingebot verständlich gemacht werden - und eben auch, worauf es bei Masken ankommt und wie deren Hygieneregeln sind.

Ein interessanter Vorschlag, den man auch statt saftiger Geldstrafen für Besserwisser und Disziplinverweigerer einsetzen könnte. In den Gesundheitsämtern könnte man solche Informationsrunden anbieten, wahrscheinlich auch für manchen Bürger interessant. Solche Hygienestunden könnten Verständnis und Disziplin fördern und damit letztlich auch den Erfolg dieser Lockdown-Periode - und damit die Chancen für ein baldiges und geordnetes Ende.

Die Verfügbarkeit

Verfügbar allerdings müssen qualitativ hochwertige Masken sein. Sonst ist alle Aufklärung sinnlos. Hinter der Produktion von Impfstoffen stehen gewaltige wirtschaftliche Interessen. Für Schutzkleidung allerdings scheinen sie schwach und längst auf chinesische Firmen konzentriert. Aber gerade deshalb sollte die Produktion von hochwertigen Schutzmasken hier in Europa gesichert werden.

Die Erfahrungen zeigen die geringen Erfolge, wenn unsere Regierungen versuchen, Versorgungsengpässe mit Eigenbestellungen zu lösen. Es gibt bessere Beispiele. Nach der großen Ölkrise vor einigen Jahrzehnten hat man für Treibstoffe die Mineralölwirtschaft gesetzlich zu ausreichender Lagerhaltung verpflichtet. Da die Fachverbände allerdings nur ungern Verpflichtungen übernehmen, wurde dies später in eine Körperschaftsform umgewandelt. So oder so, es hat geklappt. Nun läge es nahe, analog die Firmen und Verbände der Medizintechnik durch ein analoges Gesetz zu verpflichten, zukünftig für ausreichende Halterung von Schutzkleidung auch im Epidemiefall zu sorgen.

Wenn das bei Treibstoffen seit Jahrzehnten klappt, dann kann man wohl hoffen, dass auch die Medizintechnische Industrie in der Lage ist, zukünftig die Epidemieversorgung sicherzustellen. Dass den Firmen allerdings staatliche Bevorratung und ein Wegwerfzykluslieber wäre, versteht sich von selbst. Lobbyeinflüssen müsste die Regierung also widerstehen und durchsetzen, dass systemrelevante Branchen ihre Versorgungspflichten in Selbstorganisation erfüllen.

Smileys auf die Maske

Derzeit allerdings werden wir uns noch damit abfinden müssen, dass nur ein kleiner Teil des notwendigen Bedarfs an Masken in Deutschland bzw. in Europa gefertigt wird. Aber China liefert inzwischen in großem Stil in die ganze Welt. Sie werden auch uns für den akuten Bedarf versorgen. Vielleicht können wir die Masken dann in Deutschland mit Smileys und anderem Lächeln bedrucken. "Made in Germany" würde allerdings nicht daraus.

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