30 Sekunden bis zum Rauswurf: Ungenutzte Cloud-Kapazitäten bei Microsoft mieten

Mit seinen Spot VMs erweitert Microsoft Azure um einen neuen Instanztyp. Nutzer können freie Cloud-Kapazitäten günstiger beziehen.

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Microsoft

(Bild: dpa, Matthias Balk/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Als Spot VMs bezeichnet Microsoft einen neuen Instanztyp seiner Azure-Cloud. Nutzer erhalten so einzelne Virtuelle Maschinen oder VM Scale Sets (VMSS) preiswerter, als sie sonst bei gleicher Leistung kosten würden. Jedoch handelt es sich um ungenutzte Kapazitäten im Rechenzentrum des Anbieters – und sobald Microsoft diese wieder benötigt, muss der Kunde seine VMs wieder freigeben.

Auf Wunsch kann der Nutzer eine Warnung 30 Sekunden vor dem Wegfall seiner Instanzen erhalten. Die betroffenen VMs lassen sich, wenn möglich, direkt in derselben Region neu hochfahren. Des Weiteren können Kunden auf Wunsch beim Buchen einer Spot VM einen Höchstpreis definieren. Wird er überschritten, entfernt Azure die betroffenen Instanzen ebenfalls.

Beim Buchen einer Instanz vergleicht Azure außerdem die Preise mit anderen Typen und Regionen. Microsoft empfiehlt unterschiedliche Einsatzbereiche für Spot VMs: Neben Testzwecken bieten sie sich für Anwendungen an, die unterbrochen und ohne Hürden wiederhergestellt werden können. Auch lässt sich der Instanztyp für Scale-Out-Zwecke heranziehen. Auch für Entwickler würden sich solche Spot VMs anbieten.

Die Spot VMs lösen bei Microsoft die vergleichbaren Low-Priority-VMs ab. Während bei ersteren der Preis je nach Kapazität variiert, war er bei letzteren festgelegt. Auch die Cloud-Konkurrenten AWS und Google bieten ihre nicht genutzten Kapazitäten preiswerter an, solange sie diese nicht benötigen: Amazon nennt dies EC2 Spot und Google hat seine Instanzen Preemptible VMs getauft. (fo)