General Motors beteiligt sich an Biosprit-Hersteller

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  • ggo

In der Diskussion um Sinn und Unsinn von Biosprit driften die Meinungen weit auseinander. Noch am vergangenen Dienstag stellte sich US-Präsident Bush auf den Standpunkt, dass die Biosprit-Herstellung nur eine geringe Auswirkung auf die Lebensmittelpreise habe. Es sei im nationalen Interesse, Energie anzubauen, anstatt Energie aus Teilen der Welt kaufen, die instabil sind oder „uns vielleicht nicht mögen".

Ganz anders äußerte sich gestern Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul im ARD-Fernsehen: Der Anbau von Pflanzen zur Gewinnung von Biosprit sei eine der Ursachen für die Explosion der Lebensmittelpreise. Es sei ein vorübergehender Stopp der Verwendung von Getreide und Ölfrüchten zur Sprit-Produktion notwendig.

Derweil will der größte US-Autobauer General Motors (GM), die Herstellung von Biokraftstoffen vorantreiben, welche aus „alternativen Rohstoffen“ statt aus Getreide hergestellt werden. GM will bis 2012 die Hälfte seiner Flotte für einen möglichen Antrieb mit Ethanol ausrüsten. Nun steigt das Unternehmen bei der US-Firma Mascoma in Lebanon (New Hampshire) ein, teilten die beiden Unternehmen heute mit. Mascoma arbeitet an der Produktion von Ethanol etwa aus Holzabfällen, Maisschalen und Schilfgras. Anfang des Jahres hatte sich GM bereits mit dem gleichen Ziel an der Bioenergie-Firma Coskata in Warrenville (Illinois) beteiligt.

GM geht damit einen ähnlichen Weg wie in Deutschland etwa Volkswagen und Daimler, die am sächsischen Unternehmen Choren Industries beteiligt sind. Auch Choren will seinen „SunDiesel“ etwa aus Holzabfällen herstellen. Aufhorchen lässt allerdings, wenn von „Anbaukonzepten“ für schnell wachsende Gehölze die Rede ist – mit diesem ungelösten Widerspruch kann man es jedem unrecht machen. (ggo)