Corona-Impfstoffe: Gigantisches Tappen im Dunkeln?

Bild: Bicanski/Pixnio.com/CC0

Ein fragwürdiges Wettrennen hält die Medien auf Trab und die Bevölkerung in Unwissenheit

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wie Telepolis bereits dargelegt hat, ist das Thema Impfstoff keineswegs mit Jubelrufen abzuhandeln. Etwas, das bisher kaum deutlich kommuniziert worden ist: Die derzeit in der Medienberichterstattung vorkommenden Impfstoffe sind nicht einmal darauf ausgelegt, eine Infektion zu verhindern, sagen Kritiker. In der Zwischenzeit könnten sie möglicherweise kränker machen, sobald eine Person nach Impfung, dem realen Virus ausgesetzt ist, also natürlichen Kontakt zum Virus hat (Mögliches Risiko bei Corona-Impfstoffen).

Das scheint ein großes Risiko für einen noch bei Weitem nicht ausreichend erprobten Nutzen zu sein. Aber nicht nur das allein.

Unbekanntes Land: Die genetischen Impfstoffe

200 registrierte Impfstoffkandidaten gibt es weltweit, die bei der WHO angemeldet sind. Bei etwas weniger als der Hälfte handelt es sich dabei um genetische Impfstoffe. Das sind RNA- und DNA-Impfstoffe oder virale Vektor-Impfstoffkandidaten. 47 Kandidaten befinden sich aktuell in klinischer Testung. 10 sind in der Zielgeraden, 6 davon genetische Impfstoffe. Die Medien propagieren diese genetischen Impfstoffe mit Vorschusslorbeeren und erklären sie schon zu Siegern. Länder rund um den Globus übertreffen sich gegenseitig mit Reservierungen und treiben den Ausbau von sog. Impfzentren voran. Kritiker sprechen bereits schon von rivalisierendem "Impfnationalismus".

Was dabei unter den Teppich gekehrt wird: Alle sind weitgehend unerprobt. Nie wurden derartige Mixturen an Menschen vor SARS-CoV-2 ausprobiert. Es handelt sich um ein gigantisches Testen, und das unter zweifelhaften Voraussetzungen und Begleitumständen. Unbekanntes Land. Die Bevölkerung wird dabei in einem Nebel aus Verheißungen einer "baldigen Normalität" und wissenschaftlich verkürzten "Expertisen" gehalten, die für die Allermeisten unverständlich sind.

Fakt ist: Bisher wurde niemals RNA- oder DNA-Impfstoffe in klinischen Phasen an Menschen verabreicht. Vorläufer haben es nie über die präklinische Phase hinaus geschafft. Was jetzt passiert, ist einmalig in der Medizingeschichte, dergleichen wäre bislang undenkbar gewesen.

Der Hauptgrund für eine mehr als angebrachte Skepsis liegt in der Gefahr der überschießenden Immunreaktionen. Solche großen Fragezeichen stellen sich auch nach wie vor bei den Vektor-Impfstoffen. Lediglich in der Tiermedizin (Nutztierhaltung) kam es zu weiterreichenden Testungen. Die aktuell verkürzten Zulassungsverfahren sind nicht in der Lage, die Wirksamkeit zuverlässig nachzuweisen, sagt der Biologe C. Arvay, der angefeindet wird, aber betont, kein ideologischer Impfgegner zu sein..

Fragwürdige Sterne am Coronahimmel

Drei große Favoriten leuchten am Sternenhimmel der Pharmahersteller. Und die Drei befinden sich auch im sog. rollenden Zulassungsverfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Es handelt sich um den bürokratischen Zulassungsprozess durch die EU.

Unter diesen befindet sich auch der sog. Oxford-Impfstoff, ebenfalls ein 100% genetischer Impfstoff. Bill Gates hat in diese Impfstoff-Technologien frühzeitig investiert, das wird nicht so deutlich propagiert, aber es wird auch nicht gesagt, welche wichtigen Fragen die laufenden Impfstoffstudien einfach nicht beantworten können. Die Datenbasis über genetische Impfstoffe ist weiterhin absolut schmal. Ob diese Stoffe eine sterilisierende Wirkung haben (sterilisierende Immunität), ist völlig unbekannt. Geimpfte können sich nach einer Impfung in einer falschen Sicherheit wiegen, sie wissen nicht, ob sie andere noch selbst infizieren können, betont Kritiker Arvay, und mit seiner Warnung ist er nicht allein.

Arvay, der auch Mitglied im renommierten österreichischen Forum Wissenschaft & Umwelt ist, beleuchtet den Kontext einer Gemenge-Lage, in welcher sich wissenschaftliche, politische und ökonomische Interessen nicht mehr unterscheiden lassen.

Er meint, dass die Pharmaindustrie jetzt euphorisch an den Punkt gelangt ist, an dem sie glaubt, endlich das Eis für ihre Impfstoff-Plattformen brechen zu können, nämlich um diese Impfstoffe voranzubringen, in welche Jahrzehnte lang investiert wurde. Immer sind die Erfolge gescheitert an Sicherheitsbedenken. Im Wettrennen um den Corona-Impfstoff könne man hier endlich auf Zulassung hoffen.

Teleskopierte Zulassungsverfahren

Jedoch: Lange Testungen mit ausführlichen Beobachtungsphasen werden unterlaufen, bleiben auf der Strecke. Notwendige Phasen der Testung werden ineinandergeschoben, man spricht von teleskopierten Zulassungsverfahren. Das Problem: Seltene und zeitverzögerte Nebenwirkungen der Impfstoffe können so nicht festgestellt werden, ebenso kann eine Wirksamkeit der Impfung nur in einem enorm verkürzten Zeitfenster behauptet werden. Wichtige Warte- und Korrekturphasen werden einfach übergangen.

2,4 Mrd. Impfdosen allein des Oxford-Impfstoffs (dahinter steht der britische Pharmakonzern AstraZeneca) wurden weltweit bereits geordert. Alles muss schnell gehen, die Politik winkt mit Weihnachten. Zum Vergleich: 4,5 Jahre dauerte das Verfahren bei Mumps, und das ist schon wenig, zehn bis 15 Jahre werden bei Impfstoffen sonst auch veranschlagt. Wer haftet eigentlich für Nebenwirkungen?

Der Biologe Arvay führt einige von ihnen auf, solche, die bereits erfasst sind. Bisher wurde berichtet: In 75 Prozent der Impfungen kommt es zu starkem Fieber, dazu sind dokumentiert: Erschöpfung, systemische Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Abfall der weißen Blutkörperchen - und langfristig -? Die Immunogenität, so Arvay, wurde belegt, die Wirksamkeit nicht. Die Antikörper bei der Impfung entstehen ja nicht durch einen natürlichen Kontakt zum Virus. Wie funktioniert es dann?

RNA-Impfstoffe greifen nicht direkt ins Genom (im Zellkern) des Menschen ein, sondern sie manipulieren die Proteinbiosynthese (PBS), die außerhalb des Zellkerns abläuft. Man sagt auch: ein peripher-genetischer Prozess (die folgenden prozessualen Aussagen in Anlehnung an Arvay).

Der Angelpunkt: Das Spikeprotein

Die Proteinbiosynthese beschreibt den Prozess der Bildung neuer Proteine, deren Bauplan in der DNA gespeichert ist. Der Prozess, aus dem ein Gen zu einem funktionstüchtigen Protein wird, ist in zwei Hauptprozesse aufgeteilt, die Transkription und die Translation. Anders gesagt: Die Proteinbiosynthese oder Genexpression, früher auch Eiweißsynthese genannt, ist die Herstellung eines Proteins oder Polypeptids in Lebewesen. Im Fall der neuen Impfstoffe führt der Prozess dazu, dass die genetische Information für das Spike- oder Stachelprotein des Covid-19-Virus unserer Proteinbiosynthese "untergejubelt" wird, wie Clemens Arvay das ausdrückt.

Dann stellen unsere Zellen selbst das virale Antigen von Sars-CoV-2 her. Die Impfstoffe manipulieren also die Proteinbiosynthese.

Um noch einmal zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Die Teilnehmer an den laufenden Covid-19-Impfstoffstudien werden nicht hinreichend über die Risiken informiert - dass sie durch den Impfstoff nach einer Infektion mit dem Virus möglicherweise schwerere Covid-19-Probleme bekommen könnten. Viele der Covid-19-Impfstoffe, die derzeit auf den Markt drängen, verwenden mRNA, um ihre Zellen anzuweisen, das Sars-CoV-2-Spikeprotein herzustellen. Dieses Protein, das sich am ACE2-Rezeptor der Zelle andockt, ist das Tor, das die Coronaviren nutzen, um in Zellen einzudringen.

Und nochmals: Covid-19-Impfstoffe sind bislang NICHT dazu bestimmt, eine Infektion zu verhindern. "Erfolg" wird hier anders definiert: Ein "erfolgreicher" Impfstoff wird hauptsächlich den Schweregrad der Symptome verringern.

Am Ende: Verschlimmerte Infektion?

Bis 2012 gab es bereits etwa 30 vielversprechende Kandidaten von Sars-Impfstoffen, an deren Entwicklung amerikanische, chinesische und europäische Wissenschaftler beteiligt waren. Die besten aussichtsreichsten Impfstoffe wurden an Frettchen getestet, bei denen Lungeninfektionen den menschlichen am nächsten kommen. Die Frettchen zeigten zwar eine robuste Antikörperreaktion - das Maß für die Zulassung von Impfstoffen -, aber sobald sie mit dem natürlichen Virus konfrontiert wurden, wurden sie schwer krank und starben.

Eine Abhandlung aus dem Jahr 2012 mit dem Titel Immunization with SARS Coronavirus Vaccines Leads to Pulmonary Immunopathology on Challenge with the SARS Virus (Immunisierung mit SARS-Coronavirus-Impfstoffen führt zur Lungenimmunpathologie bei einer Infektion mit dem SARS-Virus) könnte anzeigen, was Kritiker jetzt befürchten: Dass die propagierten Covid-19-Impfstoffe am Ende die Menschen anfälliger für schwere Sars-CoV-2-Infektionen machen könnten.