Hoher Chipbedarf: Halbleiterfertiger erzielen Umsatzsprung zum Jahresbeginn

Die hohe Nachfrage nach Prozessoren, Grafikkarten, Auto-SoCs und anderen Chips sorgt für einen Boom in der Halbleiterindustrie.

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(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

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Eine Untersuchung zeigt, dass die weltweit zehn größten Chipauftragsfertiger im ersten Quartal 2021 voraussichtlich rund 20 Prozent mehr Umsatz einfahren werden als vor einem Jahr. Das geht aus einer Untersuchung des Marktforschers TrendForce hervor. Grund ist die anhaltend hohe Chipnachfrage seit vergangenem Jahr, als die Coronavirus-Pandemie den weltweiten PC-Bedarf hat hochschießen lassen.

Spitzenreiter bleibt TSMC mit einem prognostizierten Marktanteil von 56 Prozent – der Umsatz soll von etwa 10,3 Milliarden US-Dollar Anfang 2020 auf 12,9 Milliarden US-Dollar steigen (+25 Prozent). Samsungs Halbleitersparte folgt mit einem Plus von 11 Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar.

In beiden Fällen erwartet TrendForce eine hohe Auslastung moderner Fertigungsprozesse mit Strukturbreiten von 7 und 5 Nanometern. Apple lässt bei TSMC aktuelle Prozessoren fürs iPhone 12 und ARM-MacBooks produzieren; Samsung Semiconductor produziert die firmeneigenen Exynos-SoCs und Qualcomms Snapdragons mit 5-nm-Technik für Smartphones. TSMC fertigt zudem beinahe AMDs komplette Produktpalette mit 7-nm-Strukturen – von Ryzen-Prozessoren und Radeon-Grafikkarten über Epyc-CPUs für Server bis hin zu den Konsolenchips für Microsofts Xbox Series X und S sowie Sonys Playstation 5.

Die zehn größten Chipauftragsfertiger nach Umsatz sortiert. Im ersten Quartal 2021 soll der Umsatz um 20 Prozent steigen.

(Bild: TrendForce)

Bei kleineren Chipauftragsfertigern wie UMC stehen ältere Fertigungsgenerationen im Fokus, häufig in Form von Power-Management-Schaltungen (PMICs), die viele Platinen mit CPUs, GPUs, SoCs, programmierbaren Logikchips (FPGAs) und anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen (ASICs) benötigen. Zudem steigt die Nachfrage bei Autoherstellern, für die zusätzliche Kapazitäten hochgefahren werden.

SMIC – der größte chinesische Halbleiterfertiger – soll im ersten Quartal 2021 die Marke von einer Milliarde US-Dollar übersteigen und somit ein Plus von 17 Prozent im Jahresvergleich erzielen, trotz Sanktionen durch die USA. Letztere schränken die 14-nm-Produktion ein und erschweren die Entwicklung neuer eigener Fertigungsprozesse. Das Plus kommt durch Prozesse mit Strukturen von 40 nm und gröber, die oft für Power-Management-Chips genügen.

(mma)