Klimakrise: Emissionen steigen wieder

2020 wurden weniger Treibhausgase in die Luft geblasen, doch der Rückgang war nicht nachhaltig. Ölpreis steigt ebenfalls

Tja, das wars mit dem Corona-Bonus. Nachdem es Anfang 2020 zunächst durch die Pandemie einen erheblichen Rückgang der weltweiten Treibhausgasemissionen gegeben hatte, lagen diese im Dezember bereits zwei Prozent über dem Vorjahresniveau.

Das geht aus den Zahlen der Internationalen Energie Agentur hervor. Schuld seien die wirtschaftliche Erholung und ein Mangel an politischen Maßnahmen zur Förderung sauberer Energieträger, so die im Auftrag der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development), des Clubs der westlichen Industrieländer, arbeitende Agentur.

Weltweit wurden 2020 nach den vorläufigen Daten der IEA etwas mehr als 31 Milliarden Tonnen CO2 aus der Verbrennung fossiler Energieträger emittiert. Das seien fast zwei Milliarden Tonnen weniger als 2019 und damit der größte Rückgang in der Geschichte, heißt es bei der in Paris ansässigen IEA.

Wenn es wie erwartet in diesem Jahr eine wirtschaftliche Erholung und gleichzeitig keine wesentlichen Änderungen der Politik gebe, so IEA-Chef Fatih Birol, werden die Emissionen in diesem Jahr wieder zunehmen. Die Entwicklung im November und Dezember lässt dies als wahrscheinlich erscheinen.

Insbesondere China hatte sich schnell erholt und seine Emissionen insgesamt sogar im Vergleich zu 2019 um 0,8 Prozent leicht gesteigert. Langfristig ist Birol dennoch angesichts des von Beijing (Peking) angekündigten Ziels, das Land bis 2060 klimaneutral zu machen, optimistisch.

Neben dem Verbrauch von Kohle ist 2020 vor allem der Bedarf an Erdöl zurückgegangen. Straßenverkehr und Luftfahrt hatten zum Teil drastisch nachgelassen. Doch inzwischen sind die Straßen wieder voll und damit nimmt auch der Ölverbrauch wieder zu. Das Rekordwachstum der Verkaufszahlen bei den Elektrofahrzeugen reiche bisher nicht, den Anstieg zu kompensieren und die Emissionen zu vermindern.

Passend dazu zieht auch der Ölpreis seit Anfang November wieder an. Ein Fass (159 Liter) der US-amerikanischen Standartsorte WTI kostet derzeit 59,81 US-Dollar, sein europäisches Gegenstück, die Sorte Brent, ist für 62,79 US-Dollar pro Fass zu haben. Brent war auf dem Höhepunkt der Krise im April kurzzeitig unter 20 US-Dollar/Fass gefallen, WTI war sogar für einen negativen Preis zu haben. Das heißt, Abnehmer bekamen noch Geld hinzu.

Zu den hier erwähnten Emissionen aus den fossilen Energieträgern kommen jährlich noch einige Milliarden Tonnen CO2 hinzu, die bei der Produktion von Zement und durch Entwaldung freigesetzt werden.