So plant Saudi-Arabien sein neues XXL-Solarkraftwerk

Der Solarpark Sakaka PV IPP in Saudi-Arabien produziert 300 MW, das neue Projekt soll ungleich größer werden. Bild: Acwa Power

In der saudischen Wüste soll künftig im großen Umfang Strom aus Sonnenenergie gewonnen werden

Solaranlagen werden immer billiger. In Saudi-Arabien soll der indische Konzern L&T ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 1.500 Megawatt bauen, berichtet der Fachinformationsdienst IWR aus Münster.

Das entspricht in etwa den größten gängigen Atomkraftwerken, nur dass diese natürlich rund um die Uhr liefern können – sofern sie nicht gerade mal wieder ein Störfall außerplanmäßig stilllegt – während eine Solaranlage nachts nicht ins Netz einspeist.

Die künftigen Betreiber haben einen langfristigen Liefervertrag abgeschlossen, mit dem sie 25 Jahre lang ihren Strom für 1,239 US-Cent (1,04 Euro-Cent) pro Kilowattstunde verkaufen können, heißt es auf der Plattform Saudi Projects.

Das von einer Königsfamilie regierte Land, das wenig von Frauenrechten hält, bester Partner des Westens ist und im Nachbarland durch einen unter anderem mit deutschen Waffen geführten Krieg eine Hungersnot verursacht, unter der insbesondere Kinder schwer leiden, strebt einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien an und plant auch den Einstieg in die Wasserstoffproduktion.

Letzterer ist als Grundstoff in der chemischen Industrie begehrt und bietet sich auch für eine künftige Stahlproduktion ohne Treibhausgase an. Außerdem kommt er als Speichermedium für Energie infrage, wobei lange Transportwege vermutlich energetisch nicht viel Sinn ergeben.

Bis 2030 soll 50 Prozent der im Lande benötigten elektrischen Energie von Solar-, Wind und Biomassekraftwerken und die andere Hälfte von Gaskraftwerken geliefert werden, schrieb im Januar die regierungsnahe Arab News.

Solarenergie wird dabei sicherlich die Hauptrolle spielen, doch das Land hat auch Regionen mit guten Windbedingungen.