Die Rothschilds als antisemitisches Feindbild

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Ob jüdische Weltraumlaser, Echsenmenschen oder verimpfte Gehirnchips: Paranoia und Verschwörungswahn sind untrennbar mit den Widersprüchen des Kapitalismus verbunden. Antisemitische Kontinuität, Teil 2

Die Nazis produzierten drei aufwendige antisemitische Filme, um die Bevölkerung des Deutschen Reiches auf den Holocaust propagandistisch vorzubereiten. Neben der "Der Ewige Jude" und "Jud Süß" (siehe Teil 1: Antisemitische Kontinuität) wurde 1940 der Film "Die Rothschilds" in die Kinos gebracht.

Auch dieses Machwerk erhob - ebenso wie "Jud Süß" - den Anspruch, historische Begebenheiten darzustellen. Goebbels verbot es der Reichspresse, diese Filme als antisemitisch zu charakterisieren, um beim Publikum den Eindruck zu befördern, hier würden historische Fakten präsentiert. Die antisemitische Propaganda sollte indirekt wirken, aus der Struktur der Handlung und der Darstellung der Filmcharaktere heraus.

Ähnlich wie bei "Jud Süß", stehen bei "Die Rothschilds" jüdische Bankiers im Zentrum der Handlung, doch geht es hier nicht um das antisemitische Motiv der "Rassenschande", das bei "Jud Süß" Verbreitung fand, sondern um die Identifizierung des Juden mit dem "raffenden" Finanzkapital.

Die Juden werden als treulose, verschlagene Spekulanten und Intriganten dargestellt, die sich auf den europäischen Finanzmärkten und deren Zentrum London frei bewegten, um - hinter den Kulissen wirkend - immer mehr Macht zu akkumulieren und Europa sukzessive zu unterjochen.

Die Handlung

Die Handlung des Films ist am Beginn des 19. Jahrhundert, in der Durchsetzungsphase des Kapitalismus in Europa, angesiedelt, als Großbritannien noch die mit weitem Abstand führende Industrienation war. Ein deutscher Fürst auf der Flucht vor Napoleon, Kurfürst Wilhelm von Hessen-Kassel, überantwortet dem jüdischen Bankier Mayer Amschel Rothschild Wertpapiere, damit diese in England in Sicherheit gebracht werden können. Rothschild nutzt seine Kontakte zu seinen Söhnen in Paris und London, um mit dem Kapital zu spekulieren, es zur Finanzierung von Kriegen zu benutzen - etwa dem britischen Feldzug gegen Napoleon in Spanien.

Überall in Europa mischen die Rothschilds während der napoleonischen Kriege hinter den Kulissen mit, um ihr Vermögen durch Finanzierung von Kriegszügen zu mehren. Die Niederlage Napoleons bei der Schlacht von Waterloo ermöglicht ihnen schließlich ihren größten Coup: Nathan Rothschilds verbreitet das Gerücht, Napoleon habe gewonnen, was den Wert vieler Aktien in den Keller treibt und ihm die Möglichkeit verschafft, diese billig aufzukaufen. Als die Wahrheit bekannt wird, haben die Juden schon große Aktienbeteiligungen zu Spottpreisen erworben.

Schließlich verbünden sich die Rothschilds, die ein Millionenvermögen mit dem Kapital des deutschen Kurfürsten akkumulierten, mit britischen Politikern, um ganz Europa zu unterjochen. Der Film endet mit der Einblendung eines Davidsterns über der Karte Europas, der sechs europäische Finanzplätze verbindet, die als "Filialen Jerusalems" fungieren sollen. Diese Grafik wird von folgender Aussage begleitet, die den Film abschließt: "Als die Arbeit an diesem Filmwerk beendet war, verließen die letzten Nachkommen der Rothschilds Europa als Flüchtlinge. Der Kampf gegen ihre Helfershelfer in England, die britische Plutokratie, geht weiter."

Klare antisemitische Kontinuität

Die Parallelen zwischen diesem antisemitischen Propagandafilm und aktuellen Verschwörungslegenden sind beängstigend eindeutig. In den vergangenen Jahren kursierte gerade in der deutschen Querfront- und Verschwörungsszene, die faktisch als Brutstätte der Neuen Rechten fungierte, buchstäblich eine Rothschild-Verschwörung, wobei hierbei größtenteils dieselben Ressentiments Verbreitung fanden wie im Machwerk der Nazis von 1940.

Die Jüdische Allgemeine berichtete 2014 über die kurzlebige Bewegung der sogenannten Mahnwachen für den Frieden, die als Vorläufer von Pegida und Querdenkern altlinke und neurechte Strömungen amalgamierte - und in der gerade die Rothschild-Verschwörungserzählung popularisiert wurde:

Die Rothschilds haben praktisch jeden Krieg der letzten 100 Jahre angefangen, um daran zu verdienen. Und die amerikanische Zentralbank Federal Reserve, kurz Fed, auch, weil sie in Wirklichkeit den Rothschilds und einigen anderen reichen jüdischen Familien gehört. Was sich anhört wie die verwirrte Weltsicht ausgewiesener Antisemiten, bringt seit einigen Wochen jeden Montag in deutschen Städten ein paar Tausend Menschen auf die Straße. Sie wollen einen Dritten Weltkrieg verhindern, den sie doch für längst beschlossene Sache halten - geführt wird er von der EU und den USA (und natürlich den Rothschilds) gegen Russland.

Jüdische Allgemeine

Die zunehmenden imperialistischen Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen dem Westen und Russland (der westliche Putsch in der Ukraine fand 2014 statt), dienen samt der zunehmenden Weltkriegsgefahr als realer geopolitischer Hintergrund, auf dem die antisemitischen Wahnideen projiziert werden - dies ganz ähnlich den napoleonischen Kriegen in dem Propagandawerk der Nazis von 1940.

Die wichtigste Modifikation besteht darin, dass die "englische Plutokratie", hinter der im Nazifilm die Juden agieren sollten, nun durch die USA und deren Notenbank Fed ersetzt wurde. Dennoch ist auch das alte antisemitische Feindbild des "angelsächsisches Finanzkapitals", mit dem das Wirken einer jüdischen Weltverschwörung in Zusammenhang gebracht wird, weiterhin intakt geblieben.

Weltverschwörung heute: Weltraumlaser, Extremwetter, Flüchtlinge, Impfverschwörung

Bezeichnend ist indes, dass auch im "angelsächsischen Raum" die Rothschilds als antisemitisches Feindbild fungieren. Hier sind es nicht zunehmende geopolitische Spannungen und die latente Kriegsgefahr, sondern Extremwetterereignisse, die antisemitische Reflexe auslösen können.

Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene fabulierte in sozialen Netzwerken etwa darüber, dass die Wildfeuer, die Kalifornien mit zunehmender Intensität heimsuchten, durch jüdische Weltraumlaser absichtlich verursacht würden. Laut der umstrittenen Politikerin sollten die Feuer Raum für eine Hochgeschwindigkeitsbahntrasse schaffen.

Will man deutschsprachigen Wirtschaftsportalen Glauben schenken, haben die Rothschilds in Frankreich wiederum kräftig in die Politik investiert: Emanuel Macron? Der sei einfach eine "Marionette der Rothschilds", hieß es in einem Kommentar anlässlich der bevorstehenden Amtsübernahme durch den französischen Präsidenten im April 2017 auf dem Portal Wallstreet Online. Der von dem rechten Influencer Heiko Schrang verfasste Beitrag griff bis ins 18. Jahrhundert zurück, um den Machthunger und die Allmacht der Rothschilds mit Zitaten zu illustrieren.

Somit bediente er sich einer ähnlichen Argumentation wie die Nazis in ihrem Machwerk. Anlass des Kommentars war die simple Tatsache, dass Macron vor seiner Präsidentschaft für die Pariser Rothschild-Bank tätig war. Politiker, die in der Finanzwirtschaft Karriere machen - dies wäre in Deutschland selbstverständlich undenkbar.

Neben den Rothschilds diente im 21. Jahrhundert vor allem der jüdische Spekulant und Philanthrop George Soros als eine Projektionsfläche bei der Ausbildung antisemitischer Verschwörungstheorien im Umfeld der Neuen Rechen. Die von Soros gegründete Stiftungsgruppe Open Society Foundations, die sich der Verbreitung der liberalen Gedanken Karl Poppers verschrieb, wurde insbesondere von der ungarischen Rechtsregierung als ein mächtiger, hinter den Kulissen agierender Akteur imaginiert, der für alle möglichen politischen Umbrüche in Ost- und Mittelosteuropa verantwortlich gemacht wurde.

Wie mächtig ist die in der Neuen Rechten verschriene "Soros-Foundation"? Sie musste ihren Hauptsitz in Ungarn aufgrund der Schikanen der Orban-Regierung aufgeben.

In Wechselwirkung mit der Flüchtlingskrise entwickelte sich ab 2015 ein antisemitisches Narrativ, das Soros und seine Stiftung als den Verursacher der Flüchtlingskrise imaginierte. Die Juden würden die Flüchtlingskrise finanzieren und organisieren, um die kulturelle oder rassische Homogenität Europas zu ändern, so das insbesondere in sozialen Netzwerken verbreitete antisemitische Geraune, das von der ungarischen Rechtsregierung aufgegriffen und weiterverbreitet wurde. Ähnliche Wahnideen, wonach Juden gen Norden ziehende Flüchtlingskarawanen in Mexiko finanzierten, wurden auch von der Rechten in den USA verbreitet - mit mörderischen Folgen.

Und schließlich hat auch die mit Rechtsextremisten durchsetzte Bewegung der Querdenker ein Bündel an Verschwörungsnarrativen im Angebot, die Antisemitismus oftmals indirekt und codiert verbreiten.

Modifikation des Antisemitismus

Ob es nun die Schnapsidee einer Herrschaft von Echsenmenschen, der Wahn von verimpften Gehirnchips, die bizarre Adrenochrom-Verschwörung, oder die Bill-Gates-Konspiration ist - in ihrer Struktur gleichen diese halluzinierten Weltverschwörungen dem zentralen Moment antisemitischer Narrative.

Der Präsident des Zentalrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sprach in diesem Zusammenhang von einer bloßen Modifikation des Antisemitismus, da das "alte antisemitische Narrativ der jüdischen Weltverschwörung" der von den Querdenkern nur der "aktuellen Situation angepasst" werde.

Überdies hat sich in der Querdenker-Bewegung das für den Antisemitismus charakteristische Karikieren des Judentums etabliert, indem die Pandemieleugner mit gelben Judensternen bei Demos auflaufen, um somit das Gedenken an den Holocaust zu beschmutzen und zu entwerten.

Dieser strukturelle Antisemitismus, der sich nach Auschwitz entwickelte, um codiert die Tabuisierung des offenen Antisemitismus zu umgehen, kann aber inzwischen sehr schnell explizit werden - es wird dann evident, wer eigentlich hinter den Verschwörungen stehen soll.

Einer der populärsten rechtsextremen Querdenker, der jüngst in der Türkei untergetauchte YouTube-Koch Attila Hildmann, schwadroniert inzwischen gegenüber seiner Anhängerschaft von einer "Judenrepublik" Deutschland, die durch den "Kulturmarxismus" geschwächt worden sei - und wo Juden die "deutsche Rasse geschändet" hätten.

Hildmann teilt dabei gerne explizit antisemitische Karikaturen aus dem Nazi-Kampfblatt "Der Stürmer". Im Falle einer Ausgangssperre sollten die Querdenker zu den Waffen greifen und einen Umsturz durchführen, so der "Pandemiekritiker" Hildmann, dem rund 120 000 Anhänger auf dem Instant-Messaging-Dienst Telegram folgen.

Der ideologischen Kontinuität entsprechen starke personelle Überschneidungen. Bei vielen Akteuren der Wahnbewegung der Querdenker, wo Verschwörungen quasi am Fließband produziert werden, handelt es sich um alte Bekannte, die schon 2014 bei der obig erwähnten Mahnwachen-Bewegung mitmachten, die hauptsächlich von dem Glauben an eine Rothschild-Verschwörung getragen wurde.

Neben dem Gründer des rechtsextremen Compact-Magazins, Jürgen Elsässer, gilt dies für den Verschwörungsideologen Ken Jebsen wie auch für manchen Linksparteipolitiker. Der Wahn von der Weltverschwörung bildet das ideologische Scharnier, das rechte und rechtsextreme, wie auch in Regression übergehende, ehemals linke Kräfte zur Kooperation in einem sich ausformenden Querfront-Milieu veranlasst.

Mehr als Projektionen und Sündenbocksuche?

Das Muster bei der Ausbildung der obig skizzierten Verschwörungsnarrative, die ein zentrales ideologisches Motiv dieser sich formenden Querfront bilden, scheint eindeutig: Es sind krisenhafte Entwicklungen und gesellschaftliche Widersprüche, die mit dem halluzinierten Wirken einer allmächtigen jüdischen Weltverschwörung in Zusammenhang gebracht werden. Die Juden scheinen schlicht einen Sündenbock abzugeben, auf den die negativen Folgen kapitalistischer Vergesellschaftung projiziert werden (Finanzkrisen, Kriegsgefahr, Flüchtlingskrise, Pandemie, Klimakrise).

Systemische, den Widersprüchen des Kapitalverhältnisses entspringende Krisenursachen werden hierdurch ausgeblendet und in den bösartigen Eigenschaften einer Menschengruppe personifiziert. Es handelt sich beim antisemitischen Verschwörungsglauben faktisch um eine Pseudo-Kapitalismuskritik, die schon August Bebel zu dem berühmten Ausspruch verleitete, dass der Antisemitismus der "Sozialismus des dummen Kerls" sei.

Kriegsangst, unverstandene und undurchsichtige Herrschaftsverhältnisse, Finanzkrisen, die Klimakrise, die Flüchtlingskrise - all diese aus den zunehmenden Widersprüchen des spätkapitalistischen Weltsystems resultierenden Verwerfungen können so auf ein imaginiertes, äußeres Phänomen, eine jüdische Weltverschwörung, abgewälzt werden, die mit den Finanzmärkten und dem Geld in Zusammenhang gebracht wird.

Parallelen scheinen sich einzustellen zu dem mörderischen Judenhass des Mittelalters, bei dem unverstandene Katastrophen immer wieder mit erfundenen jüdischen Verschwörungen rationalisiert wurden. Dies gilt etwa für die furchtbare Pestepidemie des 14. Jahrhunderts, für deren Ausbruch oft die Juden als "Brunnenvergifter" verantwortlich gemacht wurden.

Neben der an die mittelalterliche "Sündenbocksuche" erinnernden Personifizierung kapitalistischer Widersprüche spielt die Projektion bei der Ausbildung antisemitischer Verschwörungslegenden eine wesentliche Rolle - gerade bei der Rechten als den wichtigsten politischen Träger des Antisemitismus. Adorno und Horkheimer haben diese Projektionsleistung im Antisemitismus-Kapitel ihrer Schrift "Dialektik der Aufklärung" in einem prägnanten Satz auf den Punkt gebracht:

Im Bild des Juden, das die Völkischen vor der Welt aufrichten, drucken sie ihr eigenes Wesen aus. Ihr Gelüste ist ausschließlicher Besitz, Aneignung, Macht ohne Grenzen, um jeden Preis.

Adorno und Horkheimer

Der grenzenlose Machthunger, der einer jüdischen Weltverschwörung angedichtet wird, stellt einen zentralen Wesenszug von Faschismus und Nationalsozialismus dar. Es hat schon tragikomische Züge, wenn die Nazis, mitten in dem von ihnen entfachten Weltkrieg, der nichts weniger als die Weltherrschaft zum Ziel hatte, einen antisemitischen Propagandafilm drehen lassen, der eine Bankerverschwörung zum Zwecke der Unterjochung Europas halluziniert - während 1940 nahezu ganz Europa von Nazideutschland okkupiert ist.

Der Abspaltung negativer Momente kapitalistischer Vergesellschaftung mittels der Personifizierung korrespondiert in der psychologischen Projektionsleistung die Abspaltung negativer Charaktereigenschaften auf das antisemitische Wahnbild des Juden.

Daran hat sich kaum etwas geändert. Die gegenwärtigen Verschwörungslegenden, die hinter den Kulissen der Macht agierende Milliardäre wie Soros, Rothschild oder - als Ausdruck strukturellen Antisemitismus - Bill Gates zum Gegenstand haben, die von Nazis oder Querdenkern verbreitet werden, haben ihre Entsprechung in ganz realen Verschwörungen und geheimen Machenschaften, in deren Zentrum gerade Partien und Akteure der neuen Rechten stehen.

Sowohl die AfD wie auch Donald Trump wurden hinter den Kulissen von reaktionären Milliardären kofinanziert, die sich in der Realität ähnlich verschwörerisch benahmen, wie es in den antisemitischen Narrativen über Rothschilds oder Soros imaginiert wird.

Verschwörungen gibt es wirklich

Hieraus erschließt sich ein simples Faktum, das bei der liberalen Kritik des Verschwörungsglaubens gerne ausgeblendet wird: Verschwörungen gibt es wirklich, sie sind alltäglich, sie stellen eine der ältesten Techniken zur Erringung und Aufrechterhaltung von Macht dar.

Dies gilt für die Weltpolitik, etwa die Verschwörung am Vorabend des Zweiten Weltkrieges mit dem berüchtigten Gleiwitz Zwischenfall oder den CIA-Putsch gegen Salvador Allende in Chile, wie auch für die Politik mit ihren Kämpfen um Posten und Mandate, bis hin zum gewöhnlichen Mobbing im Unternehmen - Verschwörungen sind sehr real und es ist legitim, ihnen nachzugehen und sie aufzudecken.

So könnten etwa die Journalisten, die den Watergate-Skandal aufdeckten, als Verschwörungstheoretiker bezeichnen, da sie im Rahmen ihrer Recherchen tatsächlich eine Theorie dieser Verschwörung aufstellen mussten, um sich anhand der von ihnen gesammelten Indizien der Wahrheit anzunähern.

Mit dieser Aufklärungsarbeit hat aber die rastlose, manische Konstruktion von Verschwörungsnarrativen, die derzeit die obig genannten Wahnbewegungen charakterisiert, nicht viel gemein. Diese Menschen leisten keinerlei Theoriebildung, sie befinden sich im Bann einer Ideologie.

Um die nötige begriffliche Trennschärfe zu erhalten, sollen fortan diejenigen Personen und Gruppen, die von der unaufhörlichen Suche nach Verschwörern und Verschwörungen besessen sind, als Verschwörungsideologen bezeichnet werden. Der Verschwörungsideologe will hinter allen möglichen gesellschaftlichen Missständen oder auch nur Phänomenen und Entwicklungen das Wirken einer Verschwörergruppe aufzudecken; für ihn ist die Welt eine einzige Weltverschwörung.

Die Verschwörung nimmt tendenziell den Charakter einer gesellschaftlichen Totalität an, überall werden Konspirationen konstruiert, wobei letztendlich die Gesamtdynamik der Gesellschaft - der sich die Verschwörungsideologen ohnmächtig ausgesetzt sehen - auf das bösartige Wirken einer Verschwörergruppe, letztendlich der Juden, zurückgeführt wird.