Solarstrom vom Balkon

Bild: Karsta Kurbjun/Unsplash

Auch Mieter können ihren eigenen Strom produzieren

"Kleinvieh macht auch Mist", denkt sich mancher und macht sich daher Gedanken über Selbstversorgung aus dem eigenen Garten. Mit Obst und Gemüse oder auch mit Solarstrom vom eigenen Hausdach nach. Doch die damit verbunden Bürokratie oder auch die "Sonnensteuer“" wirken auf manche Hausbesitzerin und manchen Hausbesitzer eher abschreckend.

Mit Sonnensteuer wird nicht ganz zutreffend von ihren Kritikern eine Abgabe bezeichnet, die Anlagenbesitzer auf den im eigenen Haushalt oder Betrieb verbrauchten Strom zahlen müssen. Eines der vielen unsinnigen Instrumente, mit denen in den letzten Jahren der Ausbau der Solarenergie behindert wurde.

Diese Abgabe fällt allerdings nicht bei Kleinanlagen an, die sich einer gewissen Beliebtheit zu erfreuen scheinen. Es gibt inzwischen technisch ausgereifte sogenannte Stecker-Solargeräte, die zum Beispiel an die Balkonbrüstung gehängt und über eine ganz normale Steckdose angeschlossen werden können.

Ohne einige Bürokratie geht es zwar auch hier nicht, aber immerhin sind die Anlagen nicht nur für Eigenheim-Besitzer, sondern auch für Mieter attraktiv, vorausgesetzt es gibt einen geeigneten Balkon oder Platz im Garten und der Vermieter spielt mit.

Geld für seinen eingespeisten Strom kann man zwar nicht bekommen, aber zumindest die Stromrechnung etwas reduzieren. Je nach Standort und Verbrauchsprofil hat sich eine Anlage in knapp zehn Jahren amortisiert, schreibt die Verbraucherzentrale und erläutert alles, was bei Anschaffung und Installation zu beachten ist.

Ein bisschen geht also, aber man kann sich auch hier wünschen, dass der Regelungswut der Netzagentur und der Netzbetreiber Grenzen gesetzt und Eigeninitiative erleichtert wird. Aber vor allem muss der Gesetzgeber die genannte Abgabe für größere Anlagen wieder streichen, um die Gebäudedächer im ganzen Land endlich mit Solaranlagen zu bedecken.

Insbesondere für manches Gewerbeunternehmen könnte durch weniger Bürokratie, ohne unsinnige Abgaben und einfachere Regeln für den eingespeisten überschüssigen Strom die teilweise Selbstversorgung erheblich attraktiver gestaltet werden. Das käme nicht nur der Energiewende, sondern nicht zuletzt auch der Entlastung der Netze zu Gute, da der Strom verbrauchernah erzeugt würde.