Am Anfang der vierten Covid-19-Welle

Die Quittung für eine Infektionsschutzpolitik ohne oder mit dem falschen Ehrgeiz

Die Einwohner:innen der Bundesrepublik bekommen gerade die Rechnung für die Politik der Locker-Laschets von Linkspartei bis AfD präsentiert: Die Sars-CoV-2-Inzidenz, die Positivenquote unter den PCR-Tests und der Anteil der Hospitalisierten unter den gemeldeten Infizierten steigt wieder.

Die Inzidenzen gehen aufwärts

Die bundesweite Inzidenz (ohne Nachmeldungen) hatte am Samstag, den 3. Juli mit 4,9 einen Tiefpunkt erreicht. Seitdem steigt sie nahezu täglich; allein am Dienstag, den 6. Juli fiel sie noch mal auf den Stand des 3.7., aber nicht darunter (RKI-Datei vom 15.7., Tabelle 4 [Zeile 20, Spalte PI - PU]: farbige Markierungen hinzugefügt):

Schaubild 1: grün = Tiefstwerte; gelb = kein Sinken gegenüber dem Vortrag

Laut RKI-Lagebericht

  • nahm die Inzidenz (incl. Nachmeldungen) in allen Bundesländern - außer Sachsen (Stagnation) und Thüringen (Rückgang) - von der vorletzten zur vergangenen Woche zu (Lagebericht vom 13.7., S. 10). Schon vergangenen Dienstag war das entsprechend in der fünf (Bremen, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen) der sechzehn Bundesländer der Fall (Lagebericht v. 6.7., S. 10); in Bremen ist dies nun schon der dritte Zuwachs hintereinander (Lagebericht vom 29.6., S. 10).
  • Nach Altersgesichtspunkten betrachtet, gab es von vorletzter zu vergangener Woche einen Anstieg in elf von 19 Altersgruppen (Lagebericht vom 13.7., S. 10; siehe dazu untenstehende Abbildung - Unter- und Anstreichungen hinzugefügt).
Schaubild 2: Zu beachten ist, daß die Werte der grün hinterlegten Felder höher als die der blau markierten sind

Unter den 20- bis 29-Jährigen ist dies bereits der zweite Anstieg in Folge. In sieben Altersgruppen stagnierte die Inzidenz von vorletzter zu vergangener Woche und nur unter den 5- bis 9-Jährigen sank sie (Lagebericht vom 13.7., S. 10).

Sehen wir uns - mittels einer SurvStat-Abfrage (Abfragedatum: 15.07.2021) - das gleiche noch mit einer etwas gröberen Altersgliederung, zwei Stellen hinter dem Komma (statt ganzen Zahlen) sowie mit den bisher für diese Woche eingegangenen Zahlen und den noch reingekommenen Nachmeldungen für die Vorwochen an, so können wir erkennen:

Schaubild 3: Die Spalte "Gesamt" zeigt die Summe der sechs dargestellten Wochen an
  • Nicht nur unter den 5- bis 9-Jährigen, sondern auch unter den 10- bis 14-Jährigen gab es von KW 26 zu 27 noch einen - leichten - Rückgang (von 8,4 auf 7,99).
  • Werden alle, die 80 Jahre oder älter sind zu einer Gruppe zusammengefasst, so gab es von KW 26 zu 27 auch in dieser Gesamtgruppe bereits einen Anstieg (und nicht nur bei denen, die 90 Jahre oder Älter sind).
  • Da bei den Zahlen von Donnerstag früh (1:50 Uhr) noch keine Meldungen von Donnerstag berücksichtigt sind (sein können), sind für die laufende Woche also bisher nur drei (Montag bis Mittwoch) von den sieben Tagen der Woche berücksichtigt. Das heißt: Bis am Montag erste (wenn auch noch unvollständige) Zahlen für die gesamte KW 28 vorliegen, wird es noch ungefähr zu einer Verdoppelung der Inzidenz kommen, das heißt:
    • Die Gesamt-Inzidenz in KW 28 wird am Ende vermutlich höher als vor vier Wochen (KW 24) sein.
    • Unter den 20- bis 29-Jährigen wird sie wahrscheinlich sogar höher als vor fünf Wochen sein.
    • Auch unter den 5- bis 14-Jährigen dürfte es nun zu einem Inzidenz-Anstieg kommen: Auch in diesen Altersgruppen ist die Inzidenz für Montag bis Mittwoch dieser Woche schon mehr als halb so hoch wie für ganze vergangene Woche.
Schaubild 4: Die Zahl der durchgeführten Tests hat sich seit KW 20 mehr als halbiert; der prozentuale Anteil der SARS-CoV-2-nachweisenden ("positiven") Tests war in KW 27 höher als in den beiden Vorwochen; Anstreichungen hinzugefügt

Auch die Positivenquote steigt wieder

Gerne werden steigende Infektionszahlen - und daher steigende Inzidenzen - auf angeblich oder tatsächlich vermehrtes Testen geschoben. Oft wurde dabei übersehen, daß gleichzeitig die Zahl der (entdeckten) Infizierten schneller stieg als die Zahl der Tests - vorliegend haben wir es aber nicht einmal mit einem Steigen der Testanzahl, sondern mit einem deutlichen Sinken zu tun - trotzdem steigt die Zahl der positiven Tests. Folglich steigt auch die Positivenquote (Lagebericht vom 14.7., S. 10) - wie am Mittwochabend veröffentlicht, war sie in der vergangenen Woche höher als in den beiden Vorwoche (und es würde wenig überraschen, wenn sie für die laufende Woche auch höher sein wird als dies noch noch eine Woche vorher der Fall war):

Laborbasierte Surveillance: Auch unter den 5- bis 9-Jährigen sinkt die Positivenquote nicht mehr

Ebenfalls mittwochs (allerdings mit dem Datum des jeweils vorhergeheden Dienstag) veröffentlicht das RKI die Ergebnis der Laborbasierte Surveillance. Diese berücksichtigt nur eine - nicht-repräsentative (Laborbasierte Surveillance, S. 4, 5, 10 und 11) - Teilmenge aller Tests, aber ermöglicht Aussagen zur alters-, bundesländer- und geschlechtsspezischen Entwicklungsrichtung der Positivenquote (die Höhe ist dagegen im Vergleich mit der Gesamtmenge der Tests i.d.R. zu niedrig).

Uns soll an dieser Stelle nur die Altersspezifik interessieren (RKI-Datei, Tabelle 7, Spalte F, Zeile 408 bis 413 [= KW 26] und 414 bis 419 [= KW 27]):

Kalenderwoche KW 26 KW 27
0-4 0,6 % 0,6 %
5-14 1,0 % 1,0 %
15-34 1,0 % 1,4 %
35-59 0,8 % 0,8 %
60-79 0,4 % 0,4 %
>=80 0,2 % 0,3 %

Das heißt der oben angesprochene Rückgang der Inzidenz unter den 5- bis 9- bzw. 14-Jährigen von KW 26 zu KW 27 dürfte nur ein Effekt der Verringung der Testanzahl sein, während die Positivenquote, wie in vorstehender Tabelle zu sehen, bereits stagnierte. (In der Teilmenge von Tests, die in der Laborbasierte Surveillance erfaßt ist, sank die Zahl der Tests unter den 5- bis 14-Jährigen von 22.000 in KW 26 auf nur noch 16.300 in KW 27.)

Auch die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Patient:innen auf Intensivstationen steigt wieder

In der vorletzten und vorvorletzten Wochen, war die Zahl der Neuaufnahmen (incl. Verlegungen; vgl. Intensivregister-FAQ) von Covid-19-Patient:innen auf Intensivstationen höher als noch eine Woche vorher; in der vergangenen Woche gab es nun aber noch mal ein deutliches Sinken.

In den Tagesreporten des Intensivregisters wurden in den vergangenen gut fünf Wochen folgende Zahlen veröffentlicht (wobei der Vergleich allerdings wegen des Ausreißers am Mittwoch der vorvorletzten Woche [25.6.] schwierig ist):

Datum und Wochentag Neuaufnahmen
(incl. Verlegungen)
Veränderung ggü. Vorwochentag Summe Kalenderwoche
Mo., d. 7.6. 167 -38
Di., d. 8.6. 147 49
Mi., d. 9.6. 156 81
Do., d. 10.6. 327 53
Fr., d. 11.6. 60 142
Sa., d. 12.6. 36 -326
So., d. 13.6. 26 -40 919 KW 23
Mo., d. 14.6. 132 -35
Di., d. 15.6. 80 -67
Mi., d. 16.6. 61 -95
Do., d. 17.6. 47 -280
Fr., d. 18.6. -28 -88
Sa., d. 19.6. 48 12
So., d. 20.6. 55 29 395 KW 24
Mo., d. 21.6. 0 -132
Di. d. 22.6. 61 -19
Mi., d. 23.6. 2.473 2.412
Do., d. 24.6. 84 37
Fr., d. 25.6. 151 179
Sa., d. 26.6. 76 28
So., d. 27.6. 46 -9 2.891
(ohne Mi.: 415)
KW 25
Mo., d. 28.6. 100 100
Di., d. 29.6. 44 -17
Mi., d. 30.6. 40 -2.433
Do., d. 1.7. 164 80
Fr., d. 2.7. 0 -151
Sa., d. 3.7. 45 -31
So., d. 4.7. 12 -34 405 KW 26
Mo., d. 5.7. 155 55
Di., d. 6.7. 0 -44
Mi., d. 7.7. 16 -24
Do., d. 8.7. 17 -147
Fr., d. 9.7. 0 0
Sa., d. 10.7. 0 -45
Quelle: Quelle: RKI (die jew. Tagesreporte) / eigene Berechnung

Der Grund für den Ausreißer am 23. Juni liegt darin, dass ab diesem Tag "im System abgeschlossene Behandlungen (Genesene/Verlegte und Verstorbene) als Pflichtfelder eingestellt [wurden] [wohl zu lesen als: eingeführt / festgelegt wurden], so dass es seither zu Nachmeldungen der abgeschlossenen Behandlungen kam. Zuvor wurden von den Krankenhäusern aber bereits 97,9 Prozent der abgeschlossenen ITS-Behandlungen an das Intensivregister gemeldet, nun kommt es zu einer leichten Nachschärfung." (aktueller Hinweis auf der Startseite).

Die Formulierung, "seither [kam es] zu Nachmeldungen", läßt etwas in der Schwebe, ob es ausschließlich am 23.6. zu Nachmeldungen kam - oder auch an den Tagen danach (wenn auch im weitaus geringeren Ausmaß).

Klar ist jedenfalls, daß es sowohl in der 25. als auch in der 26. KW mehr Neuaufnahmen (incl. Verlegungen) als in der 24. KW gab. In der laufenden Wochen gab es von Montag bis Freitag 171 Neuaufnahmen (incl. Verlegungen); in der vergangenen Woche waren es von Montag bis Freitag 188.1

Anstieg der Hospitalisierungsraten

Ähnlich ist die Entwicklung auch in Bezug auf den Anteil der Hospitalisierten (gleich, ob auf Intensivstationen oder peripher-stationär) unter den Infizierten der jeweiligen Woche, zu denen überhaupt Angaben zu einer etwaigen Hospitalisierung vorlagen, wobei insbesondere für die letzte Woche noch mit einer Anteilserhöhung zu rechnen ist, da etwaige Hospitalisierungen in der Regel erst mit einem gewissen zeitlichen Abstand zur Meldung der Infektion erfolgen.2

Der Wert für die 26. Kalenderwoche liegt schon jetzt über den Werten für die 22. und 23. Kalenderwoche - ob er auch noch über den der 25. und 26. KW steigen wird, ist dagegen ungewiss. Genauso ungewiss ist, wie weit der Wert für die 27. KW noch steigen wird - vermutlich jedenfalls ebenfalls über die Werte der 22. und 23. KW.

Meldewoche 22 23 24 25 26 27
Hospitalisierungs-Anteil 6,2 % 6,4 % 7,9 % 8,3 % 7,1 % 5,7 %
Quelle: RKI-Datei Klinische_Aspekte.xlsx, vom 13.7., Tabelle 1 (Spalte K, Zeile 68 - 72)

Für einen etwas längeren Zeitraum und unter Vergleich der Datenstände der letzten fünf Wochen ergibt sich untenstehende graphische Darstellung. In der Graphik sehen wir vor allem:

  • Das Durchschnitts-Alter der Infizierten ist von KW 8 - 24 / 2021 mehr oder minder kontinuierlich geringer geworden; allein in KW 13 und 14 war es höher als ein bzw. zwei Wochen vorher (= KW 12) (RKI-Datei vom 13.7., Tabelle 1 [Zeile 54 - 73, Spalte D]).
  • Mehr oder minder parallel dazu sank auch der Anteil der Hospitalisierten unter den Infizierten der jeweiligen Woche, zu denen überhaupt Angaben zu einer etwaigen Hospitalisierung vorlagen (ebd., Spalte K)3; seit den vergangenen fünf Wochen steigt dieser Anteil aber tendenziell wieder - Ursache dürfte die zunehmende Verbreitung der Delta-Variante sein. Bereits am Freitag, den 25. Juni wies RKI-Präsident Wieler darauf hin, daß die Hospitalisierungsraten unter den Delta-Infizierten - bei vergleichbaren Altersgruppen - ca. doppelt so hoch sei, wie bei den Alpha-Infizierten (Video "Jens Spahn und Lothar Wieler zur aktuellen Corona-Lage" [ca. ab Min. 51:55]; TSP v. 25.6.). (Mit "vergleichbaren Altersgruppen" dürfte gemeint gewesen: Bei Altersgruppen, bei denen die Impfquote noch gering ist. Denn in den ersten Wochen der Verbreitung der Alpha-Variante in der BRD war die hiesige Vollimpfungs-Quote in allen Altersgruppen noch gering. - Wieler verglich die ersten Wochen der Verbreitung der sog. Alpha-Variante (B.1.1.7) in der BRD mit den ersten Wochen der Verbreitung der Delta-Variante (B.1.617.2) in der BRD. - Vgl. dazu auch das hiesige Postskriptum (S. 12) zu den Auswirkungen der Delta-Variante in Schottland.])
Schaubild 5: Das Durchschnittsalter der Infizierten sank von KW 8 bis 24 und stagniert seitdem; bis KW 20 bzw. 22 entsprach dem auch ein Sinken des Hospitalisierungsanteils

Im Detail sehen wir in der Grafik:

  • in Form der Säulen: Das Durchschnitts-Alter der Infizierten der jeweiligen Woche;
  • in Form der Kurven: Den Anteil der Hospitalisierten an der Gesamtzahl der Infizierten der jeweiligen Woche, zu denen überhaupt Angaben zu einer etwaigen Hospitalisierung vorlagen - und zwar nach dem Datenstand vom 15., 22. und 29.6. sowie 6. und 13.7.21:
    • Für die 8. - 20. KW ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Datenständen nur marginal - zu Nachmeldungen kommt es nicht mehr oder nur kaum noch.
    • Ab KW 21 macht sich dagegen bemerkbar, daß etwaige Hospitalisierungen erst mit mehr oder minder großem zeitlichen Abstand zur Infektion erfolgen: Die neueren Kurven reichen - logischerweise - nicht nur weiter in die Aktualität (also nach rechts); sondern verlaufen auch höher.
    • Während von den Infizierten, deren Infektion in der 23. KW gemeldet wurde und zu denen Angaben zu einer etwaigen Hospitalisierung vorlagen, bis zum Dienstag der Folgewoche zunächst nur 5,4 Prozent hospitalisiert werden mußten, wurden daraus bis zur Folgewoche 6,1 Prozent und sodann 6,3 Prozent. Inzwischen sind es 6,4 Prozent (ohne weiteren Anstieg zwischen den beiden letzten Datenständen).
    • In Bezug auf die 24. KW waren es zunächst 6,6 Prozent; daraus wurden in der Folgewoche 7,5 Prozent, sodann 7,8 Prozent. Inzwischen sind es 7,9 Prozent.
    • In Bezug auf die 25. KW waren es zunächst 7,3 Prozent und in der Folgewoche 8,1 Prozent; inzwischen sind es 8,3 Prozent.
    • In Bezug auf die 26. KW waren es zunächst 6,8 Prozent; inzwischen sind es 7,1 Prozent.
    • Entsprechend ist damit zu rechnen, daß auch der Anteil für die 27. KW in den folgenden Wochen noch steigen wird.

Wir sehen außerdem - und dies ist die unerfreuliche Trendumkehr gegenüber den vorhergehenden Wochen -: Nach dem viertletzten Datenstand waren die Hospitalisierten-Anteile in der 23. und 24. KW höher als in der 22. KW (steigendes rechtes Ende der gold-farbenen Kurve); nach dem drittletzten Datenstand waren die Werte für die 23. bis 25. KW höher als in KW 22. In KW 24 und 25 war der Hospitalisierten-Anteil nach diesem Datenstand nicht nur höher als in KW 22, sondern auch höher als in allen Wochen nach Kalenderwoche 14 (Ostermontag-Woche: 5. - 11. April) (rechtes Ende der Kurve in orange).

Sodann der vorletzte Datenstand: Der Hospitalisierten-Anteil der letzten vier Wochen war höher als in KW 22; in KW 24 und 25 sogar höher als in der ganzen Zeit seit KW 11 (15. - 21. März); in KW 26 höher als in allen Wochen nach Kalenderwoche 14 (Ostermontag-Woche) (rechtes Ende der roten Kurve).

Schließlich der aktuellste Datenstand: Der Hospitalisierten-Anteil für KW 26 ist weiterhin höher als in allen Wochen nach Kalenderwoche 14 - und nunmehr gleich hoch wie in KW 12 (rechtes Ende der magenta Kurve).

Das Erfreuliche im Unerfreulichen: Im Moment sieht es eher nicht danach aus, daß die Anteile für KW 26 und 27 (bisher 7,1 und 5,7 Prozent) noch auf den hohen Wert von KW 28 (bisher 8,3 Prozent) steigen werden; aber:

  • der Wert für KW 26 (7,1 Prozent) liegt schon jetzt über den Werten der KW 15 - 23 und
  • der Wert für KW 27 (5,7 Prozent) - also der jetzt aktuellste Wert - liegt schon jetzt über den beiden Werten, die nach dem Datenstand vom 15.06. die damals aktuellsten Werte waren (KW 22: 5,6; KW 23: 5,4) - also insoweit auch in KW 27 weiterhin Anstieg gegenüber dem Tiefpunkt. Und insbesondere für KW 27 ist noch mit Nachmeldungen zu rechnen.

Nach Altersgruppen differenziert, ergibt sich folgendes Bild (auch hier handelt es sich wiederum um Hospitalisierte unter den in der jeweiligen Woche gemeldeten Infizierten [das heißt: nicht um die Zahl Hospitalisierungen in der jeweiligen Woche, unabhängig vom Meldedatum der Infektion])4:

  • Die Hospitalisierungsraten sind in Bezug auf die Kalenderwochen 24 bis 26 deutlich erkennbar höher als in den vier Vorwochen (Ausnahme KW 24 unter 5- bis 14-Jährigen).
  • In Bezug auf die 27. KW ist dies - in den meisten Altersgruppen und in der Gesamtbevölkerung (noch) nicht der Fall; aber insbesondere für KW 27 ist auch noch mit Nachmeldungen zu rechnen.
  • Bei bloßer Betrachtung der letzten drei bzw. vier Wochen ergibt sich aber kein klarer Trend zu einem weiteren Anstieg der Hospitalisierungsraten. Eher kommt es nach hohen Werten in KW 24 und 25 nun wieder zu einem leichten Absinken - aber nicht auf das Niveau der KW 20 bis 23. Bedenklich ist letzteres insbesondere, da die Zahl der Geimpften weiter zunimmt, sodaß auf ein weiteres Sinken der Hospitalisierungsraten zu hoffen wäre. Zu vermuten steht, daß dieses weitere Sinken wegen der Unterschiede zwischen der Alpha- und Delta-Variante unterbleibt.