Strompreis: EEG-Umlage sinkt deutlich

Hoher Börsenstrompreis und neue CO2-Abgabe könnten kleine Stromverbraucher entlasten

Die privaten Stromverbraucher können ein wenig aufatmen. Ab Anfang 2022 sinkt die sogenannte EEG-Umlage um 2,8 Cent auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde, wie unter anderem der Spiegel berichtet. Da die Umlage auch noch mit dem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent belegt wird, beträgt die Entlastung insgesamt rund 3,2 Cent pro Kilowattstunde.

Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden, was in etwa dem Bedarf eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts entspricht, müsste die Rechnung für das nächste Jahr 128 Euro niedriger ausfallen. Fraglich ist allerdings, ob diese Entlastung vollständig bei den privaten Haushalten und kleinen Gewerbekunden ankommen wird.

Zugleich sind nämlich an der Strombörse die Preise für den dort gehandelten Strom erheblich angestiegen. Außerdem wird ansonsten sicherlich mancher Anbieter nicht der Versuchung widerstehen können, sein Stück vom Kuchen ein klein wenig zu vergrößern.

Die gestiegenen Börsenstrompreise sind zugleich der Grund, weshalb die EEG-Umlage abgesenkt wird. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, von dem sie ihren Namen hat, sieht nämlich vor, dass der Strom aus den geförderten Wind-, Solar- und Biogasanlagen an der Börse verkauft wird.

Die Differenz zwischen der den Anlagenbetreibern bezahlten Vergütung und dem Verkaufspreis an der Börse wird durch die Umlage abgedeckt. Ein hoher Börsenpreis führt dadurch zu einer Absenkung der Umlage.

Da diese nur einmal im Jahr festgelegt wird, folgt sie dem Geschehen am Strommarkt mit einiger Verzögerung. Ein von den Übertragungsnetzbetreibern verwaltetes Umlagekonto sammelt etwaige Überschüsse und verbucht sie im nächsten Jahr.

Abgesenkt wird die EEG-Umlage zusätzlich, da seit Neuestem ein Teil der neuen Abgaben auf CO2-Emissionen im Verkehrs- und Heizungssektor auf das EEG-Konto eingezahlt werden. Das Verfahren stellt eine staatliche Beihilfe dar und musste daher von der EU-Kommission genehmigt werden. Dies ist im April dieses Jahres geschehen, wie es beim Bundeswirtschaftsministerium heißt.