Google gedeiht: Alphabet meldet 23 Prozent mehr Umsatz

Der Google-Konzern Alphabet hat im ersten Quartal mehr umgesetzt und die Marge gehalten. Der Betriebsgewinn übersteigt 20 Milliarden Dollar.

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Mit Buntstift gemalte Buchstabenreihen

(Bild: gemeinfrei)

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Googles Geschäfte laufen gut. Der Umsatz des Mutterkonzerns Alphabet ist im ersten Quartal 2022 um 23 Prozent auf 68 Milliarden Dollar gestiegen, der Betriebsgewinn um 22 Prozent auf 20,1 Milliarden Dollar. Einzig profitables Konzernsegment ist nach wie vor Google Services, die 22,9 Milliarden Dollar Betriebsgewinn erwirtschaftet haben (+17%). Cloud-Dienste und die Sonstigen Wetten schreiben weiterhin Verluste.

Das geht aus den Dienstagabend von Alphabet veröffentlichen Quartalszahlen hervor. Der Nettogewinn ist allerdings um gut acht Prozent auf 16,4 Milliarden Dollar gefallen. Das liegt insbesondere an niedrigeren Buchwerten von Wertpapierinvestitionen. Alphabets Verwaltungsrat hat ein neues, 70 Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm aufgelegt.

Dennoch sind die Kurse der Alphabet-Aktien nach Bekanntgabe der Finanzdaten weiter um rund drei Prozent gefallen, nachdem sie schon im regulären Handel vor der Veröffentlichung mehr als drei Prozent nachgegeben hatten. Institutionelle Anleger sind über die Entwicklung der Werbeeinnahmen YouTubes enttäuscht. Finanzanalysten hatten im Durchschnitt ein Plus von 25 Prozent prophezeit, geworden sind es "nur" 14 von Hundert.

In der üblichen Telefonkonferenz mit Finanzanalysten suchte Alphabet-Chef Sundar Pichai gegenzusteuern. Er unterstrich, dass YouTube nun mehr als zwei Milliarden User habe, die sich mindestens einmal im Monat einloggten. Und die besonders kurzen Filmchen, die TikTok populär gemacht hat, würden auf YouTube inzwischen 30 Milliarden mal pro Tag abgerufen – mehr als viermal so häufig wie noch vor einem Jahr.

Die Einnahmen stammen weiterhin überwiegend aus Reklame. Werbung auf Googles Suchmaschine und bei anderen Google-Angeboten hat 39,6 Milliarden Dollar eingespielt (+24%), YouTube steuert 6,9 Milliarden Dollar bei (+14%), und von Google vermittelte Anzeigen auf Webseiten Dritter weitere 8,2 Milliarden Dollar (+20%).

Immens gestiegen sind die Einnahmen der Cloud-Sparte, nämlich um 44 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Die Sonstigen Wetten haben sich überhaupt mehr als verdoppelt, doch sind die 440 Millionen Dollar Umsatz für den Gesamtkonzern wenig mehr als Rundungsfehler. Zum Vergleich: Hedging gegen Wechselkursschwankungen hat Alphabet in denselben drei Monaten 278 Millionen Dollar eingespielt.

In regionaler Hinsicht hat Alphabet das stärkste Wachstum in dem Quartal auf den Amerika-Kontinenten (ohne USA) verzeichnet: +32 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar. Im Vergleich zu den USA (+27 Prozent auf 31,7 Milliarden Dollar) ist das allerdings ein bescheidener Beitrag. Europa, Afrika und der Nahe Osten haben 20,3 Milliarden Dollar eingespielt (+19%), Asien samt Pazifikraum weitere 11,8 Milliarden Dollar (+13%).

Die relativen Angaben vergleichen allesamt mit Alphabets erstem Quartal 2021. Ein Vergleich mit dem unmittelbar vorangegangenem 4. Quartal 2021 zeigt einen Rückgang des Umsatzes von zehn Prozent und des Betriebsgewinns von neun Prozent.

Die Zahl der Alphabet-Mitarbeiter ist in einem Jahr von 140.000 auf 164.000 gewachsen. So soll es auch weitergehen: Alleine in den USA plant Pichai 12.000 zusätzliche Jobs im laufenden Jahr. Dafür investiert Alphabet 9,5 Milliarden Dollar in neue Büros und Datenzentren in dem Land. Außerhalb entstehende neue Büros in London und Warschau sowie ein Produktentwicklungszentrum in Nairobi. Sorgen bereiten Pichai Russlands Krieg gegen die Ukraine und die dadurch ausgelöste humanitäre Krise in der Region.

(ds)