Vom Erzfeind zum Partner
Warum IBM auf Macs, iPhones und iPads setzt
Innerhalb eines halben Jahres hat IBM eine gigantische Zahl Macs und iOS-Geräte für seine Mitarbeiter installiert. Das macht der Konzern zunächst aus ganz eigennützigen Gründen – er spart damit viel Geld. IBM und Apple arbeiten aber auch als Partner zusammen, zum Beispiel bei der Entwicklung von Business-Apps.
Apple und IBM – das waren lange Zeit quasi Todfeinde. Als Steve Jobs im Januar 1984 den ersten Macintosh vorstellte, platzierte er ihn explizit als kreatives Gegenprodukt zu den langweiligen beigen Personalcomputern der International Business Machines Corporation, die damals im Geschäftskundensegment bei den Rechnern marktbeherrschend waren. Denn, so Jobs, IBM strebe die Weltherrschaft an – und das gelte es zu verhindern. Der „Big Brother“ in der berühmten „1984“-Werbung, in der sich eine für Apple stehende Hammerwerferin gegen ein dystopisches System durchsetzt, war ein Symbol für IBM. Und dann gibt es da noch dieses berühmte Foto von Steve Jobs in New York im Dezember 1983, in dem er galant lächelnd vor einem IBM-Logo steht – und den Stinkefinger zeigt.
Apple und IBM haben sich lieb
Vergeben und vergessen. Heute leben wir in gänzlich anderen Zeiten. Apple und IBM sind echte Partner – und das schon seit mehreren Jahren. Das liegt nicht nur daran, dass sich der amerikanische IT-Riese schon seit 2005 aus dem Direktgeschäft mit PCs zurückgezogen hat und seither auf informationstechnische Dienstleistungen, IT-Consulting, Cloud und Server setzt. Durch den Wegfall der Abhängigkeit von der Windows-Welt kann sich IBM das Produkt für seine Kundenwünsche aussuchen, das am besten passt – und das sind, so IBM-Chefin Ginni Rometty, immer öfter Geräte und Betriebssysteme von Apple.