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Mazdas Modelle in dieser Klasse sind vor allem für ihre Zuverlässigkeit bekannt

50 Jahre Mittelklasse von Mazda

Autos Martin Franz

Mit enormer Zuverlässigkeit und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis erarbeitete sich die Mittelklasse von Mazda einen guten Ruf. Seit 1963 ist der Hersteller in dieser Klasse präsent - Zeit für einen ausführlichen Rückblick

Leverkusen, 27. September 2013 – Mit enormer Zuverlässigkeit, guter Verarbeitung und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis erarbeitete sich die Mittelklasse von Mazda nicht nur einen guten Ruf, sondern war zeitweise auf dem deutschen Markt auch das beliebteste Importauto. An die weniger glanzvollen Anfänge erinnert sich heute kaum noch einer - kein Wunder, schließlich ist Mazda in diesem Segment seit genau 50 Jahren vertreten. Das ist ein guter Anlass, diese Geschichte in Wort und Bild einmal festzuhalten.

Unterstützung von Bertone

Im Spätsommer 1963 präsentierte Mazda auf der Tokyo Motor Show mit dem Luce eine große Limousine. Das Design des neuen Wagens hatte viele europäische Züge, schließlich hatte niemand Geringeres als Stardesigner Bertone einen maßgeblichen Anteil am Look des Luce. Selbst der Name ist italienisch: Luce heißt übersetzt Licht.

Mit dem neuen Modell führte Mazda die damals modernen Doppelscheinwerfer ein. Der Kunde konnte den Wagen in modischen, golden oder silbern schimmernden Metallic-Lackierungen ordern. Schon bald wurde ein Kombi nachgereicht. Als Antriebe dienten anfangs kompakt bauende 1,5- und 1,8-Liter-Vierzylinder mit bis zu 105 PS, die schon eine oben liegende Nockenwelle hatten. Mazdas Verbrauchsangaben von rund 5,5 Litern klingen modern, auch wenn es sich nur um Werksangaben handelt.

Erfolg erst mit dem 626

Im März 1973 folgte der Mazda 616. Mit dem Viertürer und einem sportlichen Coupé an seiner Seite startete Mazda auf dem deutschen Markt. Obwohl beide Modelle eine gute Serienausstattung und einen sparsamen 1,6-Liter-Benziner hatten, war der Anfang schwer, die Übermacht der deutschen Konkurrenz war groß. Erfolge konnte der Hersteller erst mit dem Nachfolger 626 verbuchen, der 1978 kam. Ihn gab es ebenfalls als Viertürer und als Coupé, beide hatten einen Hinterradantrieb und waren mit 1,6-Liter- oder 2,0-Liter-Otto zu haben. Die Preisliste der ab Werk gut ausstaffierten Limousine startete bei 12.690 Mark. Ein BMW 315, den es damals nicht als Viertürer gab, kostete zu dieser Zeit zwischen 13.000 und 14.000 Mark - bei wesentlich schmalerer Serienausstattung, versteht sich.

Zur Mittelklasse für Millionen wurde dann der 1983 vorgestellte Mazda 626. Er kam mit Frontantrieb und einer breiten Karosseriepalette mit fünftüriger Fließheck, klassischer Limousine, einem Kombi und einem zweitürigen Coupé. Unter den Motorhauben arbeiteten neu entwickelte und erstmals quer eingebaute Vierzylinder. Ab 1984 wurde ein sparsamer Diesel verbaut, ab 1986 kam ein Zweiliter-Benziner mit vier Ventilen pro Zylinder. Der 16-Ventiler beflügelte zwei Jahre später auch den Mazda 626 4WD mit Allradantrieb und den 626 4WS, der als Novum eine Allradlenkung bekam. Insgesamt wurden vom Mazda 626 in fünf Generationen bis zum Jahr 2002 über 4,3 Millionen Autos verkauft, in Deutschland war der Mazda 626 laut Hersteller über viele Jahre das meistverkaufte Importauto.

Rost bei jüngeren Modellen

Im Jahr 2002 kam die erste Generation des Mazda 6, die drei Jahre später leicht überarbeitet und 2008 eingestellt wurde. Sie ist heute noch reichlich auf dem Gebrauchtwagenmarkt vertreten, hat allerdings, wie der Nachfolger auch, mit Rostproblemen zu kämpfen. Das ist wohl auch ein Grund, warum es trotz schickem Design in den vergangenen Jahren etwas ruhiger um den einstigen Import-Schlager wurde. Mit dem in diesem Jahr vorgestellten, dritten Mazda 6 [1] sollten solche Probleme nicht mehr auftreten.


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[1] https://www.heise.de/autos/artikel/Mazda-6-Kombi-Unterwegs-mit-Generation-Numnmer-drei-1728636.html